Russ: Warnstreik war nur ein Warnschuss – Arbeitgeberangebot muss her

Tarifkonflikt im Nahverkehr Berlin

Mit einem Warnstreik von 3 bis 10 Uhr haben am 9. Juni 2011 rund 500 unter dem Dach der dbb tarifunion organisierte Beschäftigte der BVG und der BT GmbH für eine deutliche Beeinträchtigung des morgendlichen Berufsverkehrs in Berlin gesorgt. Betroffen waren der Busverkehr vor allem in Wedding und Spandau sowie die U-Bahn-Linien 5, 7 und 8.

„Das war nur ein Warnschuss“, zog der 2. Vorsitzende und Verhandlungsführer der dbb tarifunion Willi Russ Bilanz. „Um die Fahrgäste nicht zu sehr zu belasten, hatten wir die Aktion frühzeitig angekündigt und auch nur einen Teil unserer Mitglieder in den Unternehmen mobilisiert. Unser Ziel war es, ein Signal an die Arbeitgeberseite zu senden, dass wir endlich ein verhandelbares Angebot brauchen. Das haben wir erreicht. Jetzt sind die Arbeitgeber am Zug.“

Russ bekräftigte noch einmal die Forderungen der dbb tarifunion, die die Verhandlungen für die in der GDL (Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer) und der gkl (gewerkschaft kommunaler landesdienst) Berlin organisierten Beschäftigten beider Unternehmen führt: „Vor allem die Belastungen der Kolleginnen und Kollegen im Schichtdienst und bei den so genannten geteilten Diensten müssen abgebaut werden. Das dient auch der Sicherheit der Fahrgäste, denn wer will schon von gestresstem, übermüdeten Personal gefahren werden?“

Bessere Regelungen seien auch bei der Nachtarbeit nötig, so Russ weiter. „Sie soll auf den Zeitraum zwischen 20 und 6 Uhr ausgeweitet werden. Zusatzurlaub für Nachtarbeit soll neu strukturiert werden, um den bisher üblichen Verfall von Nachtarbeitsstunden am Jahresende zu vermeiden. “ Die Beschäftigten hätten deutlich gemacht, dass sie mit ihrer Geduld am Ende seien, sagte Russ. „Wenn nötig, können wir noch nachlegen. Wir haben einen langen Atem.“

 

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