Verband Bildung und Erziehung (VBE)

Schulöffnungen: Beschäftigte fordern Kommunikation auf Augenhöhe

Noch immer läuft mit Blick auf die Corona-Pandemie die Diskussion darüber, ob und wie der Schulbetrieb nach den Sommerferien wieder aufgenommen werden kann. Der VBE fordert, die Beschäftigten und ihre gewählten Vertretungen an den Entscheidungsprozessen zu beteiligen.

„Über den Kopf der Beschäftigten hinweg zu entscheiden ist unfair, verbaut Wege der konstruktiven Zusammenarbeit und ist wissenschaftlich bewiesen der falsche Weg“, so VBE Chef Udo Beckmann am 29. Juni 2020. So habe jüngst Andreas Schleicher, Bildungsdirektor der OECD, herausgestellt, dass diejenigen Bildungssysteme am besten mit der aktuellen Krise umgehen können, bei denen es eine enge Zusammenarbeit zwischen Gewerkschaften und Ministerien gibt. „Deshalb erwarten wir, dass unsere Forderungen bei der Erarbeitung von Konzepten für den Schulbetrieb beachtet werden“, so Beckmann. „Es braucht faire Beteiligungsprozesse, welche die Sicht der Praxis einbeziehen und ergebnisoffen sind. Ein fertiges Konzept zum Abnicken vorgelegt zu bekommen, hat mit Partizipation nichts zu tun.“

Ein entsprechendes Positionspapier zur Schulöffnung habe der VBE an die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK) Stefanie Hubig geschickt. Darin werden beispielsweise transparente Pläne für unterschiedliche Szenarien gefordert sowie deren Orientierung an den tatsächlich vorhandenen Ressourcen. Arbeits- und Gesundheitsschutz hätten weiterhin im Fokus zu stehen, zudem müssten Lernrückstände ausgleichen und Bildungsgerechtigkeit gefördert werden. Beckmann verwies außerdem auf die neuesten Studienerkenntnisse, die der Virologe Christian Drosten in seinem Podcast erläuterte. Demnach seien Kinder und Jugendliche nicht weniger empfänglich oder infektiös als Erwachsene. „Alles das mahnt einfach zur Vorsicht“, so der VBE Chef.

 

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