„Allein unter Menschen“

Satire gereimt – Michael Feindler im dbb club

Bissig, ironisch, nachdenklich, bisweilen voller schwarzem Humor –Michael Feindler zeigte sich am 28. September 2011 im dbb club als Meister verschiedener Tonlagen. Das Markenzeichen des jungen Kabarettisten: Er fasst seine kritischen Betrachtungen zu Alltag, Politik und jeder Art von zwischenmenschlichen Beziehungen in gereimte Verse. Das kam sehr gut an beim Publikum.

Feindler bot Ausschnitte aus seinem mehrfach preisgekrönten Soloprogramm „Allein unter Menschen“, mit dem er derzeit durch den deutschsprachigen Raum tourt. Wenn Goethes Erlkönig zeitgemäß als Kurt-Kevin im Porsche über die Autobahn rast, Feindler einen genervten Bahnkunden „Rachepläne schmieden lässt in Form von Schienen-Suiziden“ oder in „Grüße aus dem Bildungsministerium“ den übermäßigen Druck auf Schüler kritisiert, bleibt dem Zuhörer manchmal auch das Lachen im Halse stecken. Besonders viel Beifall gab es für ein berührendes Lied über die „Generation 89“ (zu der Feindler selbst gehört) – vernetzt und stets in Eile, aber doch auf der Suche nach Orientierung. Zur Eröffnung hatte die stellvertretende dbb Bundesvorsitzende Kirsten Lühmann Feindlers Talent gewürdigt, Satire und Dichtkunst zusammenzubringen. Dem schloss sich das Publikum gern an – und erklatschte sich mehrere Zugaben.

 

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