16. Kongress „neueVerwaltung“:

Russ: Veränderungen in öffentlicher Verwaltung erfordern agiles Personal

Auf die ständig steigenden Anforderungen an das Personal in der öffentlichen Verwaltung hat der Vorsitzende der dbb akademie, Willi Russ, hingewiesen. „Die Veränderungen in der öffentlichen Verwaltung erfordern ein gut ausgebildetes und agiles Personal, das offen ist für Innovationen, Veränderungen kreativ gestaltet und flexibel auf Anforderungen der ‚Kunden‘ reagiert“, sagte Russ im Vorfeld des 16. Kongresses „neueVerwaltung“, der am 2. und 3. Juni 2015 in Leipzig stattfindet.

Nicht zuletzt die Akzeptanz des Personals entscheide über den Gesamterfolg einer agilen Verwaltung. „Dies gilt besonders vor dem Hintergrund des demografischen Wandels, der einen Verlust an Erfahrung und Wissen nach sich zieht“, sagte Russ. In diesem Zusammenhang stünden Führungskräfte in einer besonderen Verantwortung, auf die sie vorbereitet werden müssen: „Alle Mitarbeiter müssen dabei auf den neuen Wegen mitgenommen werden.“ Eine agile Verwaltung sei auch eine gesunde Verwaltung, so Russ weiter. „Zu einem systematischen Gesundheitsmanagement müssen die altersgerechte Gestaltung von IT-Arbeitsplätzen und Maßnahmen zu Stressabbau durch Arbeitsverdichtung gehören.“ Personalentwicklung müsse nachhaltiger betrieben und bei der Nachwuchsgewinnung stärker auf die veränderten Vorstellungen der jüngeren Generation gesetzt werden.

Der von der dbb akademie veranstaltete Kongress (bis 3. Juni) unter dem Motto „stabil. mobil. agil“ wird von einer Fachausstellung eGovernment begleitet. Im Tagungsprogramm stehen Fachforen, Workshops und ein Controllerforum. Am ersten Kongresstag wird zudem der dbb Innovationspreis verliehen.

Die öffentliche Verwaltung stehe vor großen Herausforderungen, machte die Geschäftsführerin der dbb akademie, Anke Weigend, zum Auftakt des Kongresses deutlich. Global eng verwobene Beziehungsgeflechte, die Menge verfügbarer Informationen, die dynamische Entwicklung von Politikfeldern und der technologische Wandel sorgten für immer weiter steigende Anforderungen. „Die Digitalisierung der Verwaltung entwickelt sich in rasantem Tempo und macht das Thema eGovernment zum wichtigsten Faktor der Verwaltungsmodernisierung“, stellte Weigend fest. „Wirtschaft, Bürger und Politik erwarten von der Verwaltung in diesem Zusammenhang effiziente Abläufe, transparente Verfahren und proaktives Verhalten.“ Als eine der größten Herausforderungen bezeichnete Weigend die Umstellung auf ein mobiles eGovernment. Bürgerinnen und Bürger hätten sich inzwischen daran gewöhnt, mit Hilfe von Smartphones oder anderen mobilen Endgeräten Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen. „Derzeit stehen auch die Verwaltungen vor der Aufgabe, ihre traditionellen Informationsangebote und Portale auf solche Geräte zu bringen“, sagte Weigend.

Seit dem Jahr 2000 findet der Kongress „neueVerwaltung“ alljährlich im Congress Center Leipzig statt. Er widmet sich dem Generalthema eGovernment mit wechselnden Schwerpunkten und ist der größte Kongress seiner Art im deutschsprachigen Raum. Veranstalter ist die dbb akademie, Bildungseinrichtung des dbb beamtenbund und tarifunion.

 

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