„Anschluss halten“ lautet für den dbb-Verhandlungsführer Willi Russ die klare Devise bei der heutigen Fortsetzung der Tarifverhandlungen für die hessischen Landesbeschäftigten, die in Wiesbaden in die entscheidende Runde gehen. „Der Tarifabschluss, den wir Anfang März mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) in Potsdam erzielt haben, gilt auch für Hessen als Wegmarke“, machte Russ gegenüber dem Verhandlungsführer der Arbeitgeber, dem hessischen Innenminister Boris Rhein, zu Beginn der Gespräche deutlich.
Die Forderungen der Gewerkschaften lägen klar auf dem Tisch, so Russ, heute erwarte man dazu ein verhandelbares Angebot der Arbeitgeber. „Die Kolleginnen und Kollegen im öffentlichen Dienst Hessens müssen Anschluss an die Einkommensentwicklung in Bund und Kommunen und den anderen Bundesländern halten. Denn auch hier sorgen Krankenschwestern, Straßenwärter, Lehrer und Beschäftigte bei Polizei, Justiz und in der Steuerverwaltung tagtäglich dafür, dass das Land funktioniert. Und wer für diese wichtigen Berufe auch künftig geeigneten Nachwuchs gewinnen will, der muss unserer Forderung nach Anhebung der Ausbildungsentgelte und der kompletten Übernahme folgen“, unterstrich der dbb-Verhandlungsführer.
„Das Ergebnis, das wir auf der Grundlage von Potsdam jetzt hoffentlich auch für die hessischen Arbeitnehmer erzielen, muss natürlich unverzüglich auf die Landes- und Kommunalbeamten übertragen werden“, ergänzte Russ die dbb-Forderung. „Es ist ein Gebot der Gerechtigkeit, das Ergebnis zeit- und inhaltsgleich für die hessischen Beamten und Versorgungsempfänger umzusetzen.“ Der dbb werde sich weiterhin vehement gegen ein Auseinanderdriften der Bezahlungs- und Beschäftigungsbedingungen innerhalb des öffentlichen Dienstes zur Wehr setzen werde – „sowohl zwischen Bund, Ländern und Kommunen als auch zwischen den Statusgruppen“, so Russ.