dbb Bildungsgewerkschaften

Referendariat soll keinesfalls verkürzt werden

In Mecklenburg-Vorpommern hat Ministerpräsidentin Manuela Schwesig vorgeschlagen, das Referendariat für Lehrkräfte zu verkürzen. Vom Deutschen Philologenverband (DPhV) und dem Verband Deutscher Realschullehrer (VDR) kommt deutliche Kritik.

„Eine Verkürzung des Referendariats, wie sie Manuela Schwesig anstrebt, ist eine verkappte Sparmaßnahme und wird dem Lehrermangel in keiner Weise entgegenwirken“, sagte der VDR Bundesvorsitzende und dbb Vize Jürgen Böhm am 31. Oktober 2021. Praxis, Didaktik und Methodik könnten sich im Referendariat vereinen und bildeten die Grundlage für einen qualitativ hochwertigen Unterricht. „Diese Phase zu kürzen, raubt den jungen Menschen wertvolle Zeit ihrer Ausbildung und hätte vermutlich nur den Effekt von Einsparmaßnahmen in der späteren Besoldung. Das macht den Lehrerberuf sicher nicht attraktiver, sondern verschlechterte die Situation auf lange Sicht.

DPhV Chefin Susanne Lin-Klitzing wandte sich mit einem offenen Brief an Schwesig und machte deutlich: „Bildung braucht Zukunft und zukünftig brauchen wir mehr Lehrkräfte. Dafür aber das Referendariat zu verkürzen, ist der falsche Weg! Im Gegenteil: Wir brauchen mehr Referendariat, statt weniger! Der Deutsche Philologenverband fordert von allen Kultusministern, den bundesweiten Flickenteppich Referendariat von mittlerweile 24, 21, 18, 16 und 12 Monaten Dauer endlich auf ein gemeinsames hohes Niveau zu bringen und so zu erneuern. Wir brauchen eine anspruchsvolle Lehrerausbildung.“

 

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