Gespräch mit Grünen-Bundestagsabgeordneter Doris Wagner

Öffentlichen Dienst für Nachwuchs attraktiver machen

Um Ausstattung und Nachwuchslage des öffentlichen Dienstes ging es in einem Gespräch der dbb jugend-Vorsitzenden Sandra Kothe mit Doris Wagner, Sprecherin der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen für Demografiepolitik, am 13. Oktober 2014 in Berlin.

Kothe und Wagner sind Mitglieder der Arbeitsgruppe „Jugend gestaltet Zukunft“ im Rahmen der Weiterentwicklung der Demografiestrategie der Bundesregierung. Die Arbeitsgruppe konzentriert sich entsprechend der Vorgabe der Bundesregierung zunächst auf das Thema „Jugend im ländlichen Raum“, wobei sich Wagner und die dbb jugend-Chefin einige sind, dass dies nur ein erster Aufschlag sein könne.

Kothe: „Jugend muss ein Querschnitt-Thema durch alle Bereiche und Arbeitsgruppen sein.“ Die Förderung des ländlichen Raumes könne im Übrigen auch nur mit einem gutausgestatteten öffentlichen Dienst funktionieren, betonte die dbb jugend-Vorsitzende. „Denn Sicherheit und Bildung sind nicht nur Standortfaktoren, sondern auch Teile der Daseinsvorsorge, auf die die Bürgerinnen und Bürger Anspruch haben. Auch Mobilität und insbesondere der öffentliche Nahverkehr müssen für den ländlichen Raum gewährleistet sein, ebenso wie die Vorhaltung von Ämtern und Behörden.“ Auch der Umgang mit Flüchtlingen war Gesprächsthema zwischen Kothe und Grünen-Frau Wagner. Auch hier scheitere eine gute Flüchtlingspolitik derzeit an der schlechten Ausstattung des öffentlichen Dienstes, waren sich die beiden einig. Lange Bearbeitungszeiten bei Anträgen, zu wenige Sozialarbeiter, zu wenige Ärzte, zu wenig Räume und zu wenig Polizei führten zu desolaten Situationen.

Um die Nachwuchslage im öffentlichen Dienst zu verbessern, warb die dbb jugend-Vorsitzende für Maßnahmen, die die Attraktivität des Arbeitgebers öffentlicher Dienst verbessern könnten: Bessere Karriere- und Aufstiegsmöglichkeiten, Übernahmen und Entfristungen. Sehr offen zeigte sich Doris Wagner von den Grünen für „Lebensarbeitszeitkonten“, die ihrer Meinung nach sehr attraktiv für Nachwuchskräfte sein könnten.

 

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