Gleichstellungsindex 2016

Oberste Bundesbehörden: Geschlechterparität im Führungsamt noch nicht erreicht

Immer mehr Frauen übernehmen Führungsaufgaben in den obersten Bundesbehörden. Die dbb bundesfrauenvertretung begrüßt die positive Entwicklung, warnt aber vor allzu großer Euphorie. „Wir sprechen von einem Zuwachs an weiblichen Führungskräften von unter zwei Prozent innerhalb eines Jahres. Das ist Gleichstellung im Schneckentempo. Es ist höchste Zeit einen Gang höher zu schalten“, kommentierte die Vorsitzende der dbb bundesfrauenvertretung Helene Wildfeuer, die Ergebnisse des Gleichstellungsindex 2016, die das Statistische Bundesamt am 2. Februar 2017 im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend veröffentlichte.

Danach waren bis zum 30. Juni 2016 54 Prozent der Beschäftigten in den obersten Bundesbehörden Frauen. Der Anteil an weiblichen Führungskräften betrug lediglich 34 Prozent (2015: 32,6 Prozent). „Von der Geschlechterparität im Führungsamt sind wir noch weit entfernt. Vor allem der niedrige Frauenanteil im höheren Dienst in einigen Behörden wie dem Bundesministerium der Verteidigung (33 Prozent) oder dem Bundesrechnungshof (34 Prozent) macht uns Sorgen. Schließlich werden Leitungsaufgaben in den obersten Bundesbehörden fast ausschließlich von Beschäftigten des höheren Dienstes wahrgenommen. Hier müssen weitere Anstrengungen folgen, um Frauen den Zugang zu Führungspositionen überhaupt erst zu ermöglichen“, verdeutlichte Wildfeuer.

Der Gleichstellungsindex wird jährlich im Auftrag des BMFSFJ erstellt und ist Teil des Gesetzespaketes zur gleichberechtigten Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst.

 

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