MTV Aviation: dbb als Tarifpartner etabliert!

Mit der heutigen Unterzeichnung des MTV Aviation in den Räumlichkeiten der FraSec am Frankfurter Flughafen hat sich der dbb an einem neuen Tariftisch etabliert. „Das ist natürlich noch kein Wert an sich“, kommentierte Willi Russ, Fachvorstand Tarifpolitik im dbb die heutige Unterzeichnung, „aber wenn man bedenkt, wie massiv die Widerstände anfänglich waren, haben wir uns gut behauptet.“

„Wichtiger jedoch“, so Russ weiter, „ist es, dass mit dem MTV Aviation ein großer Schritt für die Beschäftigten an den deutschen Flughäfen gegangen werden konnte.“ Bisher wurde der Konkurrenzkampf in diesem privatisierten Bereich fast ausschließlich über die Personalkosten und die Arbeitsbedingungen der in diesem Bereich nötigen Kolleginnen und Kollegen geführt. Das ist mit dem MTV Aviation nun schwieriger geworden. „Aber es ist immer noch möglich, zumal wir an vielen Flughäfen erst jetzt, nach Fertigstellung des Tarifmantels die Entgelte verhandeln“, blickte Russ nach vorne. Hier wird der dbb sich nun ebenfalls am Tariftisch engagieren, um dafür zu sorgen, dass Privatisierung nicht immer gleichbedeutend mit einer Verschlechterung der Arbeitsbedingungen ist.

Abschließend wies Russ darauf hin, dass es dem dbb gelungen sei, sich an diesem Tariftisch ganz ohne Streik zu etablieren. „Wir haben das zu einem Zeitpunkt, als die Arbeitgeber so gar nicht auf unsere Forderungen eingehen wollten, in Erwägung gezogen, uns dann aber lieber auf unsere Argumente verlassen.“ Ob der dbb diese Linie auch bei den anstehenden Entgeltverhandlungen, zum Beispiel in Berlin-Brandenburg, halten werde, ließ Russ allerdings offen. „Aber wer die Vorgänge rund um den MTV Aviation richtig bewerte, der müsse feststellen, dass der Ladenhüter Zwangstarifeinheit, den CDU und SPD bei ihren aktuellen Koalitionsrunden wieder aus der Mottenkiste holten, nichts mit der Realität zu tun habe.“ Russ empfahl den Koalitionären einen Blick auf die Tarifwirklichkeit.

 

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