Liebe Freunde der dbb jugend,

meine Amtszeit als Bundesjugendleiterin endet mit diesem Bundesjugendtag am 12./13. Mai 2017, die Arbeit der dbb jugend aber geht weiter. Wir blicken auf erfolgreiche fünf Jahre zurück, die wiederum eine Folge der guten Arbeit der Vorjahre waren und die eine gute Ausgangsbasis für die Zukunft der Jugend im deutschen beamtenbund sind. Die Herausforderungen der Vergangenheit sind noch die der Zukunft.

Beim Thema Gewalt gegen Beschäftigte im öffentlichen Dienst zeigen die gewerkschaftlichen Bemühungen erste Erfolge, aber zur konsequenten Sicherung der Kollegen und Kolleginnen müssen weitere Anstrengungen unternommen werden. Die Befristungspraxis im öffentlichen Dienst muss auch weiterhin konsequent angegangen werden. Erst kürzlich hat die Antwort der Bundesregierung die gemeinsame Studie von dbb, ver.di und BMI bestätigt: Befristungen sind im öffentlichen Dienst gelebte Praxis und davon sind überdurchschnittlich viele junge Menschen betroffen. Damit haben diese keine Perspektive und der öffentliche Dienst wird mit dieser Erkenntnis noch unattraktiver für Nachwuchs. Dass die Folgen des demografischen Wandels und der hohe Personalmangel durch die kommenden Altersabgänge so konsequent ignoriert oder teilweise zu spät erkannt werden, frustriert uns. Demografievorsorgende Personalpolitik, Wissenstransfer und Diversitätsmanagement sind seit langem eine politische Forderung der Jugend. Dazu muss der öffentliche Dienst attraktiver werden. Mehr Karriere- und Entwicklungsmöglichkeiten auch für junge Menschen, bessere Bezahlung und flexible Arbeitszeiten, die Palette der Möglichkeiten ist riesengroß. Dazu fehlt es an konzentrierter und umfassender Werbung für Nachwuchs – Bund, Länder, Kommunen, jeder kocht sein eigenes Süppchen. Erst der dbb hat mit den „Unverzichtbaren“ begonnen, Nachwuchswerbung konsequent zu betreiben.

Die Wahrnehmung der dbb jugend als politischer Gesprächspartner ist gut, aber ausbaufähig, der Kontakt zu den Parteien und politischen Entscheidungsträgern von heute und morgen muss intensiviert werden. Die innovativen Konzepte der dbb jugend, wie der parlamentarische Abend und die Wertschätzungskonferenz, Mahnwachen und politische Speed-Datings konnten den Weg für die weitere Arbeit ebnen. Eine große Herausforderung der Jugendverbandsarbeit von morgen wird die Etablierung von eigenständigen Strukturen und die Einforderung der notwendigen Partizipation von jungen Menschen in den Entscheidungsprozessen des Gesamtverbandes sein.

Nach acht Jahren als Bundesjugendleiterin möchte ich mich von Euch verabschieden. Es war eine tolle Zeit, wir haben viel geschafft. Die dbb jugend steht sehr gut da, wir haben tolle Mitglieder, spannende Aktionen und einen hohen Identifikationswert. Mit Magenta Power kann man eben viel erreichen. Mein besonderer Dank gilt der Geschäftsstelle der dbb jugend – meines Erachtens dem Herz der Jugend. Voller Ideen und Tatendrang, Herzblut und Freundschaft haben besonders Yvonne Bösel und Carolin Wohlgemuth die Jugend mit nach vorne gebracht. Ich danke Euch. Ich bedanke mich bei all den Mitstreitern der dbb jugend, den engagierten Ehrenamtlern, den fleißigen Helfern, den kreativen Köpfen, den kältetrotzenden Demo-Teilnehmern, ihr macht uns komplett.

Eure

 

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