dbb Branchentag in Leipzig

Lehrkräfte fordern mehr Wertschätzung

Gerade die qualifizierten Pädagogen würden derzeit von der Politik vernachlässigt, mahnte dbb Tarifchef Volker Geyer auf dem Branchentag am 5. November 2018 in Leipzig.

Natürlich müsse man aufgrund des bundesweit eklatanten Lehrkräftemangels derzeit Quereinsteiger gewinnen und sie entsprechend vergüten. „Aber es sind doch gerade jetzt die erfahrenen Kollegen, die den Laden überhaupt noch zusammen halten“, betonte Geyer. „Ohne die könnten wir die Schulen genauso gut schließen.“ Daher müssten die Tariflöhne für alle Beschäftigten spürbar angehoben werden – das würde sich gerade in Sachsen niederschlagen, wo ältere Lehrer keine Chance auf eine Verbeamtung haben.

Das jedoch allein reiche nicht, um den Lehrerberuf auch auf Dauer attraktiver zu machen, so der Vorsitzende der dbb Bundestarifkommission weiter. Wer in diesen Zeiten, in denen gut ausgebildete Fachkräfte rar gesät sind, immer noch tausende Lehrkräfte im Juli entlasse, um sie im September wieder für ein weiteres Schuljahr befristet einzustellen – wie dies immer noch in vielen Bundesländern praktiziert werde –, der fahre die Bildungsrepublik Deutschland gegen die Wand. „Hier geht es um die Ausbildung der kommenden Generation“, stellte der dbb Fachvorstand Tarifpolitik heraus. „Da brauchen wir engagierte Lehrer, die sich nicht jeden Sommer wieder Sorgen um ihre Zukunft machen müssen.“

Die Lehrkräfte aus den Landesbünden Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen des Deutschen Philologenverbandes (DPhV) betonten in der Diskussion insbesondere die Notwendigkeit einer Neustrukturierung der Entgelttabellen, um wieder leistungsgerechte Abstände zwischen den Entgeltgruppen und -stufen herzustellen. Zudem müssten Höhergruppierungen stufengleich erfolgen, damit sich die Übernahme von mehr Verantwortung wieder lohne.

 

 

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