Demo und Kundgebung in Wiesbaden

Klares Signal für Tarifverhandlungen in Hessen

Nachdem die Verhandlungen für den Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder (TV-L) Anfang März erfolgreich abgeschlossen wurden, gilt diese Regelung bekanntlich in allen Bundesländern. Wirklich in allen Bundesländern? Nein! Denn Hessen hat einen eigenen Tarifvertrag, den Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst des Landes Hessen (TV-H), und dort beginnt am 28. März 2019 die zweite Verhandlungsrunde in Dietzenbach.

Um diesen Verhandlungen die nötige Aufmerksamkeit zu verleihen, trafen sich am Tag zuvor zahlreiche hessische Beschäftigte in Wiesbaden und zogen in einem Protestzug lautstark vom Hauptbahnhof bis zur Staatskanzlei, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. „Laut unserem Innenminister Beuth sind unsere Forderungen mal wieder völlig überzogen und unangemessen. Wir als dbb jugend sehen das bekanntlich anders. Schon jetzt gibt es überall Schwierigkeiten, geeigneten Nachwuchs zu finden. Aus diesem Grund muss das Land Hessen als Arbeitgeber endlich attraktiver werden! Deshalb fordern wir eine Einkommensanhebung um 6 Prozent, jedoch im Monat mindestens 100 Euro mehr für Auszubildende“, erklärte dbb jugend Vize Philipp Mierzwa vor Ort.

Zahlreiche junge Beschäftigte gingen für die Zukunft des öffentlichen Dienstes auf die Straße. „Was nützen Bestimmungen und Gesetze um die Umwelt zu schützen, wenn keiner mehr da ist, der diesen Schutz auch gewährleistet? Richtig, gar nix!“ Die Vorsitzende der dbb jugend hessen, Julika Lückel, machte in Wiesbaden unmissverständlich klar, dass „der Frühling im öffentlichen Dienst nicht länger auf sich warten lassen darf! Wenn man die Jugend wachsen und gedeihen lässt, mit viel Zeit – 30 Tage Urlaub –, viel Dünger –  100 Euro mehr – und viel Sonnenschein – garantierte Übernahme –, dann braucht man sich um das Stammpersonal der Zukunft keine Sorgen machen“, mahnte Lückel.

Hintergrund

Von den Verhandlungen über den Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst in Hessen (TV-H) sind mehr als 266.000 Beschäftigte betroffen: über 69.000 Tarifbeschäftigte des Landes sowie über 196.000 Beamtinnen und Beamte, Richterinnen und Richter sowie Versorgungsempfängerinnen und Versorgungsempfänger des Landes und der Kommunen, auf die der Tarifabschluss übertragen werden soll. Die Verhandlungen haben am 1. Februar 2019 in Wiesbaden begonnen, die letzte Verhandlungsrunde beginnt am 28. März in Dietzenbach.

Kernforderungen des dbb

Erhöhung der Tabellenentgelte um 6 Prozent, mindestens um 200 Euro monatlich. Erhöhung der Ausbildungs- und Praktikantenentgelte um 100 Euro monatlich. Wiederinkraftsetzung der Vorschrift zur Übernahme der Auszubildenden.

 

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