Kindertagesbetreuung: Qualität gibt es nicht zum Null-Tarif

Angesichts der steigenden Zahl der Kinder unter drei Jahren in Kindertagesbetreuung hat die dbb bundesfrauenvertretung höhere Qualitätsstandards bei der Betreuung sowie bessere Arbeits- und Ausbildungsbedingungen für Erzieherinnen und Erzieher gefordert.

„Der Druck auf die Kommunen, mehr Qualität in die Kitas zu bringen, kommt zunehmend auch von Seiten der Eltern. Die wünschen sich die bestmögliche Betreuung für ihre Kinder. Vor allem für die ganz Kleinen unserer Gesellschaft, den Ein- bis Dreijährigen, muss eine altersgerechte Förderung zukommen. Da sind wir ganz bei den Eltern. Aber: Qualität gibt es nicht zum Null-Tarif,“ erklärte Helene Wildfeuer, Vorsitzende der dbb bundesfrauenvertretung, am 12. September 2016.

Die Betreuungsqualität in Kitas zu erhöhen sei nur möglich, wenn ausreichend gut qualifiziertes Personal zur Verfügung stehe und dessen Belange Berücksichtigung fänden. „In der ganzen Debatte dürfen wir die Erzieherinnen und Erzieher nicht vergessen. Die Qualität der Kinderbetreuung steht und fällt mit deren Qualifikation, aber vor allem auch mit deren Motivation und Gesundheit. Gut ausgestattete Kindertagesstätten, ein funktionierendes Gesundheitsmanagement und attraktive Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung sind dafür ebenso wichtig wie eine angemessene Bezahlung.“

Immer mehr Kleinkinder in Tagesbetreuung

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) vom 1. März 2016 stieg die Anzahl der Krippenkinder um knapp vier Prozent auf 721 000. Am stärksten nahm die Anzahl der betreuten Kleinkinder im Vergleich zum Vorjahr in Bremen (+ 7,0 Prozent) zu. Den geringsten Zuwachs verzeichnet Sachsen-Anhalt (+ 1,7 Prozent). Grundsätzlich falle der Anstieg in den ostdeutschen Flächenländern niedriger aus, da dort bereits hohe Betreuungszahlen erreicht seien, so Destatis.

 

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