Keine Generation darf vergessen werden!- dbb jugend bei CESI Fachtagung in Hamburg stark vertreten

Die Wirtschaftskrise hat die Finanzen der öffentlichen Haushalte in den vergangenen Jahren stark belastet. Einige Mitgliedstaaten haben massiv Stellen abgebaut und ehemals staatliche Aufgaben privatisiert. Hinzu kommt der demografische Wandel, der es dem öffentlichen Dienst zusätzlich schwer macht hochqualifiziertes Personal zu rekrutieren. Wie kann der öffentliche Dienst in einer solchen Situation bei Personalgewinnung und Personalentwicklung gegenüber dem privaten Sektor bestehen? Mögliche Antworten auf diese und ähnliche Fragen diskutierten etwa 120 Gewerkschafter aus ganz Europa am 10. und 11. Oktober auf einer Fachtagung der CESI Akademie in Hamburg.

Für die dbb-jugend brachten sich Annemarie Tietz (vbob) sowie die Mitglieder der AG Jugend in Europa Matthäus Fandrejewski (komba-jugend), Vanessa See (vbob) und Steven Werner (vbob) und Michael Gadzalla (stellv. Bundesjugendleiter) lebhaft in die Diskussion ein. Jugend besitzt heute ein anderes Selbstbewusstsein als vor 20 Jahren Allerdings gleichen sich die Werte der Generationen, nur mit unterschiedlichen Ausprägungen. Insgesamt sei es wichtig voneinander zu lernen, damit keine Generation vergessen wird und unter den verschiedenen Generationen verstärkt ein Wir-Gefühl gelebt wird. "Dies müsse vor allem unter Einbindung eines Diversity-Managements in eine vorausschauende und vernünftige Personalplanung geschehen. Damit gerade jungen Beschäftigten eine echte Perspektive geboten wird", forderte Michael Gadzalla am Rande der Veranstaltung. "Mit Blick auf die Jugendarbeitslosigkeit in Europa darf trotz Krise in den EU-Staaten nicht auf eine Einstellung von Nachwuchskräften im öffentlichen Sektor verzichtet werden." Zudem müsse dieser Personenkreis dauerhaft übernommen werden, erläuterte Gadzalla weiter.

Viele junge Menschen wollen sich für den öffentlichen Dienst entscheiden, weil dieser wiederum zu einem guten Zusammenleben in der Gesellschaft beiträgt. Dieser Idealismus werde häufig mit dem Blick auf die eigene Situation geschmälert. Kritisch fasste daher Steven Werner, Sprecher der AG Jugend in Europa, die aktuelle Lage zusammen. "Leider ist es mittlerweile normal geworden, im öffentlichen Dienst nur Kettenbefristungen und Teilzeitstellen für neue Bedienstete anzubieten. Doch vor allem in dem Alter, in dem man Stabilität braucht, um etwa eine Familie zu gründen, wird einem diese vom Arbeitgeber verwehrt.“ Ein zukunftsfähiger öffentlicher Dienst dürfe das nicht zulassen.

 

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