Verband Bildung und Erziehung (VBE)

Gewalt an Schulen: Dringender Handlungsbedarf

„Was wir in Deutschland erleben, ist eine zunehmende Gewalt an Schulen, sowohl physischer als auch psychischer Art, sowohl gegen Schülerinnen und Schüler als auch gegen Lehrkräfte“, sagte der VBE Bundesvorsitzende Udo Beckmann am 3. Juli 2019 zu den Ergebnissen einer Studie der Bertelsmann Stiftung.

Danach erlebt die Mehrheit der befragten Schülerinneren und Schüler zwischen 8 und 14 Jahren Gewalt und Ausgrenzung, ein Viertel der Befragten fühlt sich in der Schule nicht sicher. „Gewalt an Schulen ist kein Einzelfall, sondern schulform- und jahrgangsübergreifende Realität, die wir nicht verleugnen, sondern als gemeinschaftliche Aufgabe begreifen müssen. Einzel- und ad hoc-Maßnahmen greifen bei diesem komplexen Problem zu kurz. Was Schülerinnen und Schüler, aber auch Lehrkräfte brauchen, sind jederzeit zugängliche, aufeinander abgestimmte und nachhaltige Unterstützungsleistungen“, erläutert Beckmann. „Neben einer Behandlung der Symptome meint das vor allem die entschiedene und langfristige Investition in die Prävention. Schule muss in die Lage versetzt werden, den steigenden Anforderungen in puncto Erziehungsauftrag nachkommen zu können. Erziehungsaufgaben müssen mehr Platz finden im engen Korsett der Leistungsorientierung. Schulen brauchen dafür die Unterstützung anderer Professionen und vor allem Zeit und nochmals Zeit.“

Heterogenität und Diversität an Schulen sei heute Normalität, allerdings ohne dass diesem Umstand durch die politisch Verantwortlichen ausreichend Rechnung getragen werde. „Ohne Unterstützung in zu großen und sehr heterogenen Klassen als einzige Lehrkraft zu unterrichten ist häufig eine nicht mehr zu bewältigende Herausforderung. Die Politik darf die Lehrkräfte hier nicht im Regen stehen lassen“, forderte der VBE Chef.

 

 

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