Gesetzliche Krankenversicherung: GdS fordert paritätische Finanzierung

Der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Sozialversicherung (GdS) Maik Wagner hat von der nächsten Regierungskoalition eine Rückkehr zur paritätischen Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) gefordert. „Falls es wie erwartet zu Koalitionsverhandlungen zwischen Union, FDP und Bündnis 90/Die Grünen kommen sollte, gehört dieses Thema ganz oben auf die gesundheitspolitische Agenda“, sagte Wagner am 25. September 2017.

Die Zusatzbeiträge zur GKV, die momentan durchschnittlich 1,1 Prozent des Bruttoeinkommens ausmachen, drohten laut aktueller Prognosen bis 2020 infolge steigender Kosten im Gesundheitswesen auf 1,8 Prozent anzuwachsen. „Das Schlimme daran: Diese Kosten zahlen allein die Arbeitnehmer. An den Tariftischen hart erkämpfte Lohnsteigerungen werden auf diese Weise fast komplett vom Zusatzbeitrag in der GKV aufgefressen“, so der GdS Chef.

Hier sei die Politik gefordert, endlich die Notbremse zu ziehen und in der GKV zur paritätischen Finanzierung durch Arbeitnehmer und Arbeitgeber zurückzukehren. „Unsere Sozialversicherung ist nicht nur deshalb allgemein akzeptiert, weil sie uns vor den Risiken des Lebens absichert, sondern auch weil sie grundsätzlich fair finanziert ist. Dass die Arbeitgeber an den Kosten für die Krankenversicherung einen immer kleineren Beitrag leisten, ist nicht nur ungerecht, sondern legt die Axt an ein Solidarsystem, auf das wir eigentlich stolz sein können.“

 

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