Deutscher Philologenverband (DPhV)

Forderungskatalog an Kultusministerkonferenz vorgestellt

Am 13. Januar 2022 hat Karin Prien, Ministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Schleswig-Holstein, offiziell den Vorsitz der Kultusministerkonferenz (KMK) übernommen. Der DPhV erinnerte in diesem Zusammenhang an die großen Herausforderungen im Jahr 2022.

„Wir wünschen Schleswig-Holsteins Kultusministerin viel Erfolg bei allen künftigen Vorhaben“, erklärt die DPhV Bundesvorsitzende Susanne Lin-Klitzing. „Es gibt auch in diesem Jahr große bildungspolitische Aufgaben, die auf die KMK und Präsidentin Karin Prien warten.“

Insbesondere müsse die Schulfinanzierung besser und gleichwertiger gestaltet werden. Der DPhV rate dringend dazu, einen Corona-Schulgipfel gemeinsam mit dem Städte- und Gemeindebund ins Leben zu rufen. „Wir müssen sichergehen, dass die Digitalisierung der Schulen, der Schulbau und auch die Corona-Schutzmaßnahmen an den Schulen nicht durch mangelnde oder schleppende Finanzierung beeinträchtigt werden. Schulen müssen besser ausgestattet, guter und sicherer Präsenzunterricht gewährleistet werden. Die ‚äußere Schulfinanzierung‘ liegt bei den Schulträgern; die Städte und Kommunen sind finanziell jedoch unterschiedlich aufgestellt. Damit wird keine gleichwertige und chancengerechte Bildungsfinanzierung gewährleistet. Ein Corona-Schulgipfel zwischen Kultusministerkonferenz und dem Städte- und Gemeindebund wäre ein erster Schritt zur Analyse und damit Verbesserung der aktuell sozial ungleichen schulischen Ausstattung“, so Lin-Klitzing. Als ersten Schritt jedoch gleich eine Verfassungsänderung zu diskutieren, sei vorschnell. Die Kultusministerinnen und -minister selbst hätten in ihrer neuen Ländervereinbarung von 2021 die kommunale Schulträgerschaft festgeschrieben. „Nun sollte in 2022 nicht gleich das Kind mit dem Bade ausgeschüttet werden“, erklärt die DPhV Chefin.

Ferne müssten die Standards für Quer- und Seiteneinsteiger 2022 fertiggestellt werden. Kaum ein Bundesland könne seine Unterrichtsversorgung noch ohne quer- und seiteneinsteigende Lehrkräfte gewährleisten. Die KMK hatte sich den Abschluss der gemeinsamen Standards für 2023 vorgenommen. Das sei angesichts der angespannten Einstellungssituation zu spät. Lin-Klitzing: „Wir brauchen jetzt verbindliche Standards für die Lehrkräfte, die durch Quer- und Seiteneinstieg in die Schule kommen, nicht erst 2023.“

Nicht zuletzt müsse die Vergleichbarkeit des Abiturs auf hohem Niveau gesichert werden. Die DPhV Vorsitzende erinnerte an das „Politische Vorhaben Abitur“ und die damit verbundene Schaffung von mehr Vergleichbarkeit auf höherem Niveau. „Für ein niveauvolles Abitur mit breiter und vertiefter Wissenschaftspropädeutik fordern wir unter anderem, dass in allen Bundesländern nun neu 36 bis 40 Kurse statt wie bisher 32 bis 40 in die Gesamtqualifikation eingebracht werden. Wir erwarten auch, dass die Studierfähigkeit zumindest in den Fächern Deutsch, Mathematik und Fremdsprachen besser gesichert wird und deshalb eine Unterpunktung sämtlicher (Grundkurs/Basis-) Kurse in diesen Fächern in der Gymnasialen Oberstufe ausgeschlossen wird“, führte Lin-Klitzing aus.

 

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