Jens Werner, Rettungsassistent

„Ein guter Rettungsdienst kostet Geld. Ein schlechter kostet Menschenleben“

Ich bin Jens Werner, 41 Jahre alt und seit 15 Jahren im Rettungsdienst. Zu dem Beruf bin ich über das Ehrenamt und dann eine Stelle beim DRK gekommen. Jetzt haben wir endlich einen vernünftigen Haustarifvertrag, der sich am TVöD orientiert. Mitglied bin ich bei der komba. Ich habe jeden Tag Publikumsverkehr und bei jedem Einsatz steht man in der Öffentlichkeit. Egal, ob ich bei Oma „Müller“ im Wohnzimmer tätig werde, wo drei Familienangehörige anwesend sind, oder ob ich mich um ein gebrochenes Fußballerbein im Stadion kümmere, alleine ist man nie. Die zunehmende Alterung der Bevölkerung sorgt dafür, dass die Einsätze immer mehr werden. Die Arbeit verdichtet sich.

Gut, dass wir nicht mehr unter einen dieser christlichen Tarifverträge mit schlechten Entgeltbedingungen fallen. Aber trotzdem hat der Beruf an Attraktivität eingebüßt. Das Tarifniveau ist insgesamt noch stark ausbaufähig. Die unregelmäßigen Arbeitszeiten, körperliche wie seelische Belastung und ein hohes Gefahrenpotential besorgen den Rest. Es gibt wohl insgesamt die Entwicklung, dass es schwieriger wird, gut ausgebildetes und zuverlässiges Personal zu bekommen. Aber es darf nicht bei diesem wichtigen Teil der Daseinsvorsorge gespart werden. Ein guter Rettungsdienst kostet Geld. Ein schlechter kostet Menschenleben.

 

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