Internationaler Frauentag:

Digitalen Wandel als Chance für Frauen begreifen

Zum Internationalen Frauentag am 8. März hat die dbb bundesfrauenvertretung einen gleichstellungsorientierten Ansatz zur Bewältigung des digitalen Wandels im öffentlichen Dienst eingefordert. „Das Internet und die digitalen Kommunikationsmittel machen uns zusehends unabhängiger von Arbeitszeit und Arbeitsort. Familienpflichten und Arbeitsaufgaben lassen sich damit besser in Einklang bringen. Für Frauen bieten sich ganz neue Möglichkeiten, erfolgreich im Job zu sein –auch mit familiärer Verpflichtung. Als diese Chance müssen wir die Digitalisierung begreifen und gleichstellungsorientiert ausgestalten“, sagte Helene Wildfeuer, Vorsitzende der dbb bundesfrauenvertretung.

Vor allem junge, gut ausgebildete Frauen strebten eine Karriere in den öffentlichen Verwaltungen an, weil sie flexibel und familienorientiert arbeiten möchten. „Das sind gute Nachrichten für den öffentlichen Sektor, der mit Nachwuchsproblemen zu kämpfen hat. Aber öffentliche Arbeitgeber dürfen sich jetzt nicht auf diesem Vertrauensvorschuss ausruhen“, warnte Helene Wildfeuer. Digitale Technologien beschleunigten die Arbeitsvorgänge rasant. Der Druck, ständig erreichbar sein zu müssen und immer mehr in immer weniger Zeit leisten zu können, führe immer häufiger zu gesundheitlichen Problemen. „Wir beobachten das vor allem bei jungen, ambitionierten Kolleginnen. Sie wollen alles richtig machen – im Job und zu Hause. Die digitale Stressfalle schnappt dann gnadenlos zu“, so die Vorsitzende.

Deshalb müssten frühzeitig die nötigen Weichen gestellt werde. „Eine zeitgemäße und geschlechtersensible Arbeitsschutzpolitik, ein vertrauensvolles Personalmanagement und eine starke Beschäftigtenvertretung sind notwendig, um den öffentlichen Dienst gesund ins digitale Zeitalter zu führen. Hier sind jetzt die öffentlichen Arbeitgeber und die Politik gefragt, mit den Beschäftigten an einem Strang zu ziehen", machte Helene Wildfeuer deutlich.

Fachtagung: Digitalisierung im öffentlichen Dienst geschlechtergerecht gestalten

Am 12. April 2016 startet die dbb bundesfrauenvertretung mit der 12. Frauenpolitischen Fachtagung den Meinungsaustausch zur geschlechtergerechten Gestaltung des digitalen Wandels im öffentlichen Dienst. Unter dem Motto „Digitalisierte Welt: Frauen 4.0 – rund um die Uhr vernetzt? Chancen erkennen, Risiken benennen!“ diskutieren Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Wissenschaft und dem öffentlichen Dienst im dbb forum berlin über die anstehenden Herausforderungen.

 

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