Dem Staat fehlen fast 180.000 Mitarbeiter

Auf die durch die hohe Zahl von Flüchtlingen weiter verschärfte Personalnot im öffentlichen Dienst hat der dbb Bundesvorsitzende Klaus Dauderstädt hingewiesen. Nach aktuellen Schätzungen des dbb, die auf Zahlen der zuständigen Mitgliedsgewerkschaften des Dachverbandes beruhen, fehlen dem Staat derzeit fast 180.000 Mitarbeiter, sagte Dauderstädt der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Ausgabe vom 17. November 2015). „Die Politik muss umgehend Prioritäten setzen und für eine aufgabengerechte Personalausstattung sorgen", forderte der dbb Chef.

„Ob im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF), in der Bundesagentur für Arbeit (BA) oder den Jugendämtern – überall wird derzeit fieberhaft neues Personal gesucht“, schreibt die Zeitung. Mit Blick auf Tausende neue Stellen, die im BAMF geschaffen werden sollen, sagte Dauderstädt: „Erste Personalentscheidungen sind zu begrüßen, kommen aber zu spät und lassen ein dringend erforderliches und dauerhaft tragfähiges Gesamtkonzept vermissen.“

Vor allem Länder und Kommunen benötigten zusätzliche Unterstützung. Dies gelte sowohl kurzfristig für die Registrierung und Unterbringung als auch langfristig für die Integration der Asylberechtigten Den größten Personalbedarf sieht der dbb bei den Kommunalverwaltungen mit fast 130.000 Stellen, darunter auch bei Feuerwehren und Erziehern. So seien etwa die Berufsfeuerwehren allerorten damit beschäftigt, Zelte und Unterkünfte bereit zu stellen, elektrische und Wasserversorgung zu installieren oder Feldbetten zu transportieren. Aber auch beim BAMF, in der Polizei von Bund und Ländern sowie in Schulen, im öffentlichen Gesundheitsdienst, in Jobcentern und Arbeitsagenturen und in der Justiz würden Tausende Mitarbeiter mehr gebraucht.

 

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