dbb Vize: Ausbildung von Fahranfängern in Deutschland muss verbessert werden

Die Ausbildung von Fahranfängern in Deutschland muss verbessert werden. Das hat die stellvertretende dbb Bundesvorsitzende Kirsten Lühmann gefordert. „National müssten wir uns viel stärker gerade um diese besonders gefährdete Gruppe kümmern“, sagte Lühmann am 19. Februar 2013 auf dem Europäischen Polizeikongress in Berlin, wo sie das Forum „Polizeiliche Verkehrssicherheit in Europa – Verkehrsunfallprävention, Verkehrsüberwachung und Technik“ moderierte. „Leider sind wir hier in den letzten Jahren nicht vorangekommen“, kritisierte die dbb Vize, die auch Mitglied im Verkehrsausschuss des Bundestages ist.

Junge Fahrer haben ein überproportional hohes Unfallrisiko: Die 18- bis 24-Jährigen sind fast bei jedem vierten Pkw-Unfall mit Personenschaden Hauptverursacher. Lühmann plädierte dafür, die guten Erfahrungen des begleiteten Fahrens mit 17 zu nutzen und die Fahrausbildung in mehrere Phasen aufzuteilen. „Es kann doch nicht sein, dass wir junge Menschen nach einigen Wochen der Ausbildung in den Straßenverkehr entlassen und uns dann nicht mehr um sie kümmern", so die ehemalige Polizistin Lühmann. „Andere europäische. Länder haben bereits Erfahrung damit, auch nach Erteilung der Fahrerlaubnis Fahranfängern die Möglichkeit der Rückmeldung zu geben, um so ihr Routineverhalten und Gefahrenbewusstsein zu verbessern.“

Auch die Reform des Verkehrszentralregisters in Flensburg, kurz Punktereform genannt, trete auf der Stelle, kritisierte Lühmann. „Diese Datei, die den Mitarbeitenden in den Straßenverkehrsbehörden der Landkreise Auskunft geben soll über Autofahrer, die nicht geeignet sind und somit eine Gefahr im Straßenverkehr darstellen, droht zu scheitern. Dabei waren sich eigentlich alle einig: Sowohl die Führerscheininhaber als auch die Landkreisbeschäftigten haben ein Recht auf verständliche und transparente Bestimmungen.“

Mit Blick auf Europa konstatierte Lühmann erste Erfolge bei der grenzüberschreitenden Verfolgung von Ordnungswidrigkeiten. „Wer in Deutschland im Straßenverkehr Mist baut, muss zahlen - auch wenn er im europäischen Ausland wohnt. Gleiches gilt natürlich auch umgekehrt - was mancher Urlauber nach seiner Rückkehr schon erfahren musste.“ Sinnvoll sei auch, dass die EU-Kommission die Vorschriften für die „technische Unterwegskontrolle“ von LKW harmonisieren und verschärfen will, um so die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Allerdings, so Lühmann weiter, nützten die besten europäische Regeln nichts, wenn sie nicht auch umgesetzt werden. Und dies sei nun mal Aufgabe der Polizei , die in Deutschland schon jetzt weder personell noch bei den Sachmitteln gut genug ausgestattet sei, um den Aufgaben im Bereich Verkehrssicherheitsarbeit wirklich gerecht zu werden. „Hier muss die Politik dringend für Verbesserung sorgen.“

 

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