Der massive Personalmangel im Luftverkehr sorgt für chaotische Zustände an den Flughäfen. Die Lage könnte sich in der Ferienzeit sogar noch verschärfen. Darauf hat die VC am 21. Juni 2022 hingewiesen.
Die Buchungszahlen seien gut, die Menschen wollten nach der Pandemie wieder reisen, aber der massive Personalmangel in der Branche lasse sich nicht schnell genug beheben, um auf den Ansturm reagieren zu können. „Der akute Personalmangel ist selbstverschuldet", so Stefan Herth, Präsident der VC. „Die Zeit des Outsourcens und das Mantra der Kostensenkungen ist am Ende, denn das System funktioniert offensichtlich in der bisherigen Form nicht mehr. Was die Branche jetzt braucht ist eine konzertierte Aktion von Politik, Unternehmen und Gewerkschaften, um die akuten Probleme sofort anzugehen. Die Politik muss auf die Unternehmen einwirken, um endlich für nachhaltigere Arbeitsbedingungen sorgen, damit die Branche wieder für Arbeitnehmer attraktiv wird – das gilt für sämtliche Beschäftigte der Branche. Von einer vorausschauenden Personalpolitik profitieren nicht nur die Beschäftigten, sondern auch die Unternehmen.“
Die VC hatte bereits im letzten Sommer davor gewarnt, dass ein schnelles Wiederhochfahren des Luftverkehrs nach der Corona-Krise nur möglich ist, wenn die Beschäftigten an Bord gehalten werden, und eine vorausschauende Personalpolitik angemahnt. Stattdessen hätten die Unternehmen die Pandemie als Vorwand genutzt, um Stellen abzubauen, Arbeitsbedingungen zu verschlechtern und Beschäftigte mit Kündigungen zu bedrohen.
Der Staat habe die Unternehmen mit Milliardenhilfen unterstützt, um die Krise abzufedern, es aber versäumt, diese an Bedingungen zu knüpfen. So sei letztlich mit Staatshilfen der Job Abbau finanziert worden. Der Staat dürfe sich daher jetzt nicht aus der Verantwortung stehlen, sondern müsse gemeinsam mit Firmen und Gewerkschaften den Luftverkehr stabilisieren.