Bist du noch flexibel oder schon entgrenzt? - 12. Frauenpolitische Fachtagung zum Thema Arbeit 4.0

Wie werden wir in Zukunft arbeiten? Was bedeutet Arbeit 4.0 eigentlich für Frauen? Die dbb bundesfrauenvertretung hat sich mit ihrer 12. Frauenpolitischen Fachtagung unter dem Titel „Digitalisierte Welt: Frauen 4.0 – rund um die Uhr vernetzt? Chancen erkennen, Risiken benennen!“ am 12. April im dbb forum berlin mit diesem Thema konstruktiv auseinander gesetzt.

Sandra Kothe, Vorsitzende der dbb jugend hat als Diskussionsteilnehmerin auf dem Podium eine klare Forderung: „Gerade junge Frauen nutzen privat alle Möglichkeiten, die ihnen die digitalen Entwicklung der letzten Jahre bietet. Kaum jemand kann sich ein Leben ohne Smartphone, Internetzugang oder gar Computer vorstellen. Aber in der Arbeitswelt des öffentlichen Dienstes werden die Möglichkeiten flexibler, digitaler und vernetzter Arbeit noch nicht ausreichend genutzt. Ich sehe hier gerade für junge Frauen (und übrigens auch Männer) noch viele Möglichkeiten, um mit moderner Technik und IT eine bessere Vereinbarkeit von Beruf, Karriere und Familie zu ermöglichen und vor allem Prozesse zu erleichtern.“

In der Podiumsdiskussion „Gute Arbeit weiterdenken, Frauen mitdenken!“ wurden aber nicht nur die möglichen Vorteile, die sich für die Arbeitswelt ergeben, thematisiert. „Für junge Frauen geht es immer um Alles: wie mache ich Karriere, wie werde ich meinen Anforderungen gegenüber meiner Familie gerecht?“, stellte Sandra Kothe kritisch fest: „Ich sehe einerseits die Vorteile, die eine digitale Arbeitswelt bietet, insbesondere in Bezug auf die Flexibilität von Arbeitszeit und Arbeitsort. Gleichzeitig sehe ich die Gefahr, dass es zu einer ‚Entgrenzung‘ kommen könnte und zu Stress für die jungen Frauen, gerade wegen der ständigen Erreichbarkeit und der geforderten Flexibilität. Die dbb jugend setzt sich deshalb gegenüber den öffentlichen Arbeitgebern für mehr Achtsamkeit im Umgang mit Beschäftigten ein, bereits jetzt haben wir es mit einer ständigen Arbeitsverdichtung zu tun. Auch die ständige Praxis, Neulinge im öffentlichen Dienst zunächst befristet einzustellen, übt großen Druck auf junge Frauen aus.“

 

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