GDL

Beruf des Lokführers soll attraktiver werden

Claus Weselsky, Bundesvorsitzender der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer, hat auf den Nachwuchsmangel für den Beruf des Lokführers hingewiesen. Die Eisenbahnunternehmen müssten dringend die Arbeitsbedingungen verbessern.

 

Ein Problem sei etwa der unregelmäßige Schichtdienst sowie Probleme bei der Planung. „Wir haben zwar mit ‚mehr Plan, mehr Leben‘ die Schichtplanung gerade deutlich verbessert, dennoch kommt es immer noch zum kurzfristigen Diensteinsatz“, so Weselsky, der auch dbb Vize ist. „Das muss noch besser werden, damit Freizeit und ehrenamtliches Engagement besser zu planen sind.“

Wenig hilfreich sei auch die fehlende Wertschätzung. „Selbsternannte Experten behaupten, dass zum Fahren ja nur der Hebel nach vorne gedrückt werden muss“, so Weselsky. „Das trifft ‚die Kapitäne der Schiene‘ besonders hart. Sie tragen schließlich die Verantwortung für Fahrgäste und Güter rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche.“ Hinzu kämen unrealistische Aussagen zum baldigen autonomen Fahren. „Wie soll sich da ein junger Mensch noch für den Beruf des Lokomotivführers entscheiden? Lokomotivführer werden in unserem offenen Schienensystem mit vielen Hindernissen, die individuelle Entscheidungen verlangen, noch lange gebraucht.“

Die DB habe gerade erklärt, dass sie 1.000 Lokomotivführer/-Azubis einstellen wolle. „Das ist ein erster Schritt“, sagte der GDL Chef. „Langfristig wird es aber nur dann genügend Lokomotivführer geben, wenn die Entgelt- und Arbeitsbedingungen und insbesondere die Wertschätzung stimmen.“ Dies gelte insbesondere für die Ballungszentren mit hohen Lebenshaltungskosten, wo der Bedarf am größten sei.

 

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