BDF: Vorschläge für eine gemeinsame Agrarpolitik nach 2013

„Dem Wald wird zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Die europäische Agrarpolitik muss in Zukunft noch stärker auf Nachhaltigkeit setzen“, kommentiert Hans Jacobs, Bundesvorsitzender des Bunds Deutscher Forstleute (BDF), die Vorschläge der Eu-ropäischen Kommission für einen neuen Finanzrahmen ab 2014. Die bisherige Politik sei zu sehr darauf ausgerichtet, die landwirtschaftlichen Betriebseinkommen zu stützen. Das Thema Forst werde nach wie vor nur am Rande beachtet. „Bislang werden von den Mitgliedstaaten sogar weniger EU-Mittel für den Forstbereich abgerufen als ihnen theoretisch zustehen. Das Thema Wald bekommt nicht den europäischen Stellenwert, den es verdient hat“, so der BDF-Chef.

Jacobs fordert von der Europäischen Kommission mehr Innovation in Hinblick auf die Agrarpolitik ab 2014. Abgesehen von leichten Ausgabenkürzungen habe sich im neuen Haushaltsentwurf an der grundsätzlichen Strategie wenig geändert, so der BDF-Chef. „Die EU zahlt immer noch sehr hohe Summen an landwirtschaftliche Unternehmen, aber erwartet kaum Gegenleistungen wie zum Beispiel Sozialstan-dards oder die Einhaltung von Umweltauflagen.“ Dabei gerate der hohe Wert von land- und forstwirtschaftlichen Flächen aus dem Blick. Diese seien nicht nur für die Produktion da, sondern seien die natürlich Lebensgrundlage aller Menschen. „Die Forstwirtschaft leistet viel mehr, um diese Flächen zu erhalten, als es die Agrarwirtschaft jemals kann oder auch nur beabsichtigt. Dies muss in der Förderung stärker berücksichtigt werden“, fordert Jacobs.

Laut Jacobs lasse die Europäische Kommission den Mitgliedstaaten nach wie vor sehr viel Gestaltungsspielraum beim Thema Forst. „In der nationalen Diskussion wird dennoch viel zu wenig über die herausragende Rolle des Waldes diskutiert“, so Jacobs. Dabei kämen die forstlichen Belange im Zusammenhang mit der EU-Förderung deutlich zu kurz. „Ohne den Schutz und die Förderung des Waldes können wichtige Ziele der Klimapolitik nicht erreicht werden und die Erosion der Böden wird weiter voranschreiten“, warnt der BDF-Chef deshalb. Die Mitgliedstaaten müssten die Mittel, die für den Schutz des Waldes zur Verfügung gestellt werden, auch tatsächlich abrufen. Die Rolle des Waldes könne nicht hoch genug eingeschätzt werden.

 

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