Klinika Hildesheim und Osnabrück

AMEOS: Der Teufel steckt im Detail

Bei den Tarifverhandlungen der Gewerkschaften mit AMEOS konnte am 27. Juli 2016 zwar in Teilbereichen eine Annäherung erzielt werden, jedoch steckt der Teufel hier eindeutig im Detail. Beim wichtigen Thema Kündigungsschutz ist AMEOS den Gewerkschaften entgegengekommen. Doch auch hier gibt es keine endgültige Formulierung, wie der Kündigungsschutz über die geplante Laufzeit des Tarifvertrags von drei Jahren ausgestaltet werden kann. Das gilt auch für den Bereich der Leiharbeitnehmerinnen und Leiharbeitnehmer sowie für eine Klausel zum Maßregelungsverbot.

Umstritten ist die Arbeitgeberforderung, die höheren Arbeitnehmerbeiträge zur Zusatzversorgung (VBL) eins zu eins zulasten der Beschäftigten zu übernehmen. Das bedeutet eine Steigerung der Beiträge von insgesamt 0,4 Prozent, verteilt auf drei Jahre. Zusätzlich wollen die Arbeitgeber die gebildeten Rückstellungen für die Leistungsorientierte Bezahlung als teilweise Gegenfinanzierung für die linearen Steigerungen umwidmen. Diese Rückstellung ist eigentlich dazu gedacht, an die Beschäftigten ausgeschüttet zu werden, sollte eine entsprechende Betriebsvereinbarung abgeschlossen werden.

Beide Tarifvertragsparteien haben deshalb vereinbart, die Verhandlungen am 3. August 2016, fortzusetzen. Dieser Verhandlungstermin wird „open end“ geführt. Ziel der Gewerkschaften ist es, an diesem Verhandlungstermin einen Abschluss zu erzielen.

Um den Druck auf den Klinikkonzern in Zürich aufrecht zu erhalten, wird der Streik am Donnerstag, 28. Juli 2016 fortgesetzt. Damit geht der Streik in die 11. Woche. Am Verhandlungstag, 3. August 2016, wird der Streik wieder befristet ausgesetzt.

Hintergrund

Der dbb und ver.di hatten über ein Jahr lang erfolglos mit den Arbeitgebern über einen neuen Manteltarifvertrag verhandelt. Im Januar 2016 kündigten die Gewerkschaften die Tarifverträge mit AMEOS zum 30. April 2016 und richteten die Tarifverhandlungen neu aus. Diese Verhandlungen stockten jedoch immer wieder.

 

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