Bürgerbefragung 2014:

79 Prozent der Deutschen für höhere Lohnabschlüsse

Die große Mehrheit der Bundesbürger lehnt eine Zurückhaltung der Beschäftigten bei Lohnforderungen ab. 79 Prozent stimmen der Auffassung von Bundesbank und Europäischer Zentralbank zu, dass angesichts der niedrigen Inflationsrate und der positiven Verfassung des Arbeitsmarktes höhere Lohnabschlüsse in Deutschland angemessen wären. Nur 17 Prozent halten derzeit höhere Einkommen nicht für erforderlich. Das geht aus der „Bürgerbefragung öffentlicher Dienst“ hervor, die der dbb beamtenbund und tarifunion 2014 bereits zum achten Mal beim Meinungsforschungsinstitut forsa in Auftrag gegeben hat.

„Wir sehen darin eine deutliche Bestätigung unserer gewerkschaftlichen Positionen“, sagte der dbb Bundesvorsitzende Klaus Dauderstädt bei der Vorstellung der Umfrage am 26. August 2014 in Berlin. „Als Interessenvertretung der Menschen im öffentlichen Dienst, die Tag für Tag für ein funktionierendes Gemeinwesen sorgen, fordern wir, sie dafür auch angemessen zu bezahlen. Das gilt umso mehr mit dem Blick auf den demografischen Wandel, den Mangel an Fachkräften, die dringend notwendige Nachwuchsgewinnung und die allgegenwärtige Konkurrenz zum Arbeitgeber Privatwirtschaft.“ Hinzu komme, dass höhere Löhne auch zur Belebung der Binnenkonjunktur beitragen. „Wir werden diesen ‚Rückenwind‘ auch mit in die Verhandlungen zur Einkommensrunde 2015 nehmen, in der es um die Löhne und Gehälter für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder geht“, kündigte Dauderstädt an.

Unter den jüngeren Befragten (18 bis 44 Jahre) war die Zustimmung zu höheren Lohnabschlüssen mit 84 Prozent besonders groß. Zwei Drittel aller Befragten (64 Prozent) waren der Auffassung, dass die Mehrheit der Arbeitgeber in Deutschland höhere Löhne und Gehälter für ihre Beschäftigten durchaus verkraften kann. Nur knapp ein Drittel (31 Prozent) meinte, dies würde den Arbeitgebern Schwierigkeiten bereiten. Mehr als die Hälfte der Befragten (54 Prozent) fand, die Löhne in den vergangenen Jahren seien zu wenig gestiegen.

 

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