dbb magazin 10/2022

Neuer dbb Podcast gestartet Menschen, die Staat machen Als Teil der laufenden dbb Kampagne „wir. für euch.“ hat der dbb am 13. September 2022 mit „DienstTag“ einen eigenen Podcast gestartet. Unter demMotto „Menschen, die Staat machen“ werden Beschäftigte aus dem öffentlichen Dienst vorgestellt, die aus ihrem Alltag erzählen, von ihren Hoffnungen, Herausforderungen und Erfolgen im Beruf berichten. Dabei geht es in erster Linie darum, Vorurteile über den öffentlichen Dienst und seine Beschäftigten aus demWeg zu räumen. „Unsere Kolleginnen und Kollegen leisten tolle Arbeit. Dass sie dafür mit Vorurteilen und Spott überzogen werden, darf und kann nicht sein. Bei ,DienstTag’ zeigen wir, mit wie viel Herzblut die Menschen im öffentlichen Dienst ihren Beruf ausüben und was sie im Alltag wirklich erleben. Das muss endlich auch in der Gesellschaft ankommen“, bekräftigte der dbb Bundesvorsitzende Ulrich Silberbach zur Veröffentlichung der ersten Folge am 13. September 2022. Den Auftakt macht die Aachener Grundschullehrerin Jenny Katzmann, die von ihrem Schulalltag, von der „Schicksalsentscheidung“ zwischen Sendung mit der Maus und Studium, von überraschenden Erfolgsmomenten, von Pandemie und Digitalisierung und dem Perspektivwechsel, wenn die Lehrerin selbst Mutter wird, berichtet. Im lockeren Gespräch mit der erfahrenen Radiomoderatorin Steffi Schaller gibt Katzmann ehrliche Einblicke in ihr Berufsleben und auch in die zwischenmenschliche Dimension von Schule. Lehrer haben dauernd Urlaub. Stimmt das? „Lehrerin sein ist kein Beruf, in demman abschaltet. Man arbeitet auch nicht acht Stunden, sondern mehr. Man glaubt das immer nicht, aber es ist mehr als man denkt“, entkräftet Katzmann das alte Vorurteil. Ein Traumjob? „Was ich daran liebe ist, mit den Kindern an einem Strang zu ziehen. Wenn dann auch noch die Eltern mitziehen, macht der Beruf Spaß. Man sieht und begleitet Entwicklung.“ Eigentlich wollte Katzmann zum Fernsehen, zur „Sendung mit der Maus“. Heute macht sie quasi die Livesendung mit der Maus. Jeden Tag. Bezüglich der Berufsvorbereitung im Studium klagt die engagierte junge Lehrerin allerdings über Versäumnisse, was die Realität des Lehrerberufs betrifft. Junge Lehrkräfte hätten nach der Uni dann damit zu kämpfen: „Es war viel zu wenig Praxis mit verkürztem Referendariat. Das soll dann die einzige Praxis nach Jahren Regelstudienzeit sein.“ Viele merkten dann zu spät, ob sie überhaupt für den Beruf geeignet seien. Der Podcast gibt auch Einblicke in Aspekte des Berufs, die Außenstehende gar nicht so recht auf dem Schirm haben: Dass es mit der reinen Unterrichtszeit keineswegs getan ist. Dass man sich nicht nur mit Kindern, sondern auch mit deren Eltern beschäftigen muss und im Extremfall sogar mit deren Anwälten. Dass immer größer werdende Klassen aufgrund von Lehrermangel nicht unbedingt zur Unterrichtsqualität beitragen. Und dass digitale Schule digitale Hausmeister braucht und trotzdem weder eine Patentlösung für personelle noch für didaktische Problemstellungen ist. „Natürlich hat Corona eine Schwemme an digitalen Geräten gebracht. Aber wenn ich die Geräte nicht vernünftig einsetzen kann, weil ich kein gutes Konzept an der Schule habe, nützen mir auch 100 Laptops nichts.“ ■ Der Podcast „DienstTag“ kann auf allen gängigen Streamingplattformen oder über die Kampagnen-Sonderseite des dbb gehört werden: dbb.de/dbbkampagne-wir-fuer-euch/podcast. Webtipp Modelfoto: Oleksandr Latkun/Colourbox.de INTERN 31 dbb magazin | Oktober 2022

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