dbb magazin 10/2022

EKR BUND UND KOMMUNEN Erste Branchentage Mitreden, mitarbeiten, mitentscheiden Anfang 2023 beginnt die Einkommensrunde für die Beschäftigten von Bund und Kommunen. Die dbb Branchentage, bei denen mögliche Forderungen diskutiert werden, sind gestartet. „Mitreden, mitarbeiten, mitentscheiden – wenn wir die anstehende Einkommensrunde mit Bund und Kommunen erfolgreich gestalten wollen, dann geht das nur gemeinsam. Ob wir dabei erfolgreich sein werden, entscheidet sich bundesweit. Nur wenn wir geschlossen und gut sichtbar auftreten, können wir in schwerer Zeit ein gutes Ergebnis erzielen“, eröffnete dbb Tarifchef Volker Geyer die Branchentage am 6. September 2022 in Dortmund, wo sich Mitglieder der Deutschen Zoll- und Finanzgewerkschaft (BDZ) aus dem Hauptzollamt Dortmund getroffen hatten. Von der Einkommensrunde sind die Arbeitnehmenden der Kommunen sowie die Arbeitnehmenden und Beamtinnen und Beamten des Bundes direkt oder indirekt betroffen. Bis zum 11. Oktober 2022, wenn die Bundestarifkommission die Forderung zur Einkommensrunde beschließen wird, finden bundesweit zahlreiche Branchentage statt. Ziel ist es, intern mögliche Forderungen zu diskutieren und ihre Durchsetzbarkeit zu prüfen. „Denn es ist klar: Forderungen ohne Aktionsfähigkeit sind bloß eine Wunschliste“, wies Geyer auf die Bedeutung hin, die die Mitarbeit aller Fachgewerkschaften und aller Mitglieder hat. Die Teilnehmenden diskutierten, welche Probleme ihren Arbeitsalltag bestimmen. Dabei stand der Personalmangel im Vordergrund. Deutlich wurde auch, dass die Ausgangslage für die anstehenden Tarifverhandlungen durch die Coronapandemie, den Krieg in der Ukraine, aber insbesondere durch die starke Inflation sehr schwierig werden. „Die Kolleginnen und Kollegen haben hohe Erwartungen und zeigen sich gleichermaßen aktionsbereit“, fasste Geyer die Diskussion zusammen. Beherrschendes Thema beim digitalen Branchentag des Verbands Bildung und Erziehung (VBE) NRW am 12. September 2022 war die aktuell enorme Belastung der Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst. Schon die Auswirkungen der Pandemie haben die Kolleginnen und Kollegen bis aufs Äußerste gefordert. Mit den vielen geflüchteten und traumatisierten Menschen aus der Ukraine, die dringend Hilfe benötigen, kam eine weitere Kraftanstrengung hinzu. Trotzdem engagieren sich die Beschäftigten in der Sozialen Arbeit jeden Tag dafür, dass keiner auf der Strecke bleibt. Die Situation spitzt sich aufgrund des akuten Fachkräftemangels jedoch immer mehr zu. „Wenn wir nicht wollen, dass immer mehr Kolleginnen und Kollegen ihrem sehr anspruchsvollen Job den Rücken kehren, und es gleichzeitig immer schwerer wird, junge Menschen für diese Berufsfelder zu begeistern, dann müssen Bund und Kommunen handeln“, erklärte Volker Geyer. „Hierzu ist neben konkreten Perspektiven auch ein deutliches finanzielles Zeichen erforderlich.“ Die Bundespolizei veranstaltete ihren Branchentag gemeinsam mit dem dbb am 14. September 2022 in digitaler Form. Unter der Leitung von dbb Vize und Fachvorstand Beamtenpolitik, Friedhelm Schäfer, äußerten die Kolleginnen und Kollegen, dass die lineare Entgelterhöhung in dieser Einkommensrunde imMittelpunkt stehen müsse, denn die hohe Inflation mache dbb Tarifchef Volker Geyer eröffnete die Branchentage in Dortmund. Foto: Bernd Thissen Foto: Bernd Thissen 16 AKTUELL dbb magazin | Oktober 2022

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