dbb magazin 7-8/2022

JUNGE BESCHÄFTIGTE Die dbb Bundesjugendleitung hat einen klaren Fahrplan für ihre Amtszeit Volle Kraft für den öffentlichen Dienst Am 6. Mai 2022 wählte der Bundesjugendtag in Berlin die neue Bundesjugendleitung der dbb jugend. Das fünfköpfige Spitzenteam hat einen klaren Fahrplan für die Berufspolitik in den kommenden fünf Jahren. Alles glänzt so schön neu!“, zitierte Matthäus Fandrejewski, der neue Vorsitzende der dbb jugend, in seiner ersten Rede vor den prominenten Gästen des Bundesjugendtags aus Politik, Verwaltung und Verbänden Berlins berühmtesten Dancehall-„Stadtaffen“ Peter Fox und machte deutlich: „Wir sind das UPDATE und wir wollen das volle Programm: Mehr Mut! Mehr Engagement! Mehr Jugend!“ Fandrejewski betonte, dass die dbb jugend mit rund 150000 Mitgliedern aus allen Berufen des öffentlichen Dienstes und der privatisierten Bereiche eine Menge Know-how in ihren Reihen wisse – „und wir haben eine Menge zu sagen“! Im öffentlichen Dienst und in den privatisierten Bereichen, im Feld von Jugendpolitik und ehrenamtlichem Engagement gebe es einiges, was es zu gestalten und zu optimieren gelte, so der neue dbb jugend-Chef. Mehr Tempo bei der Digitalisierung Mit Blick auf die weiterhin nur schleppend vorankommende Digitalisierung der Verwaltung ärgerte er sich insbesondere im Namen des Berufsnachwuchses: „Es kann doch nicht wahr sein, dass wir da seit Jahrzehnten nur im Schneckentempo vorankommen. Das ist keiner Bürgerin und keinem Bürger zu erklären und den Beschäftigten eben auch nicht. Zu Hause ist unser Alltag längst smart und digital, im Job schlagen wir uns mit Steinzeittechnik und oft geradezu kafkaesken Verwaltungsvorschriften und -vorgängen herum. Wir müssen endlich diese 100-Prozent-Schere aus dem Kopf bekommen und mal loslegen. Natürlich muss alles rechtssicher sein, aber die besten Lösungen entstehen in der digitalen Welt nun mal im Doing“, betonte Fandrejewski und forderte „digitaler statt Neandertaler“. Vom Gelingen der digitalen Transformation hänge letztlich auch die Glaubwürdigkeit des Staats ab, sagte der dbb jugend-Vorsitzende und ergänzte: „Nur ein digital handlungsfähiger Staat ist zukunfts- und krisenfest und wird sich dauerhaft als attraktiver Arbeit- und Dienstgebender imWettbewerb um die besten Köpfe behaupten können.“ „Blitzableiter für frustrierte Bürger“ Fandrejewski forderte von der Politik auch mehr Engagement bei Investitionen in den öffentlichen Dienst, in sein Personal und in seine Ausstattung. „Klima- und Krisenresilienz, Energie- und Verkehrswende, Digitalisierung, Betreuung, Bildung, innere und äußere Sicherheit, Wirtschaftswachstum und sozialer Zusammenhalt – das muss ja irgendjemand machen, darummuss sich ja irgendjemand kümmern. Wir nämlich! Staat machen wir“, stellte er klar. Entschlossen zeigte sich der dbb jugendChef im Kampf gegen die zunehmende Gewalt gegen Staatsbedienstete. Diese seien immer häufiger „Blitzableiter für frustrierte Bürgerinnen und Bürger, die das Gefühl haben, dass ihr Staat, den sie schließlich finanzieren, nicht funktioniert, wo und wenn man ihn braucht“. Auch um diesem negativen Trend entgegenzuwirken, brauche es Investitionen, erklärte Fandrejewski: „Wenn Sie den Staatsdienst aufgabengerecht ausstatten, können wir zügig und punktgenau arbeiten und Bürgerinnen und Bürgern und natürlich auch Unternehmen das liefern, was sie von uns brauchen: schnelle rechtssichere Dienste und Entscheidungen, individuelle Beratung und Begleitung, wo erforderlich. Im Gegenzug für mehr Engagement für den öffentlichen Dienst versprechen wir Ihnen einen agilen, hoch motivierten und modernen Staatsdienst, für den Deutschland weltweit geachtet wird und als Vorbild dient.“ Die jungen Beschäftigten sind aus Sicht der dbb jugend ein ganz wesentlicher gestaltender Akteur im öffentlichen Dienst der Zukunft. Deswegen gelte es, den Berufsnachwuchs mit seinen Kompetenzen stärker als bislang einzubeziehen und zu fördern, regte Fandrejewski an und forderte zugleich generell mehr Teilhabe junger Menschen an politischen und gesellschaftlichen Entscheidungen. „Mehr Jugend tut allen gut. Und ist vor allem gerechter. Wir brauchen auf allen Ebenen – sowohl in Politik, in Verbänden als auch im Arbeitsleben – mehr institutionalisierte Teilhabe für junge Menschen. Für junge Gewerkschaftsmitglieder. Für junge Kolleginnen und Kollegen. Die Rechnung ist doch ganz einfach: Gemeinsam, mit einem echten ‚Wir‘ der Generationen, erreichen wir alle viel mehr.“ ■ Das neue Team der dbb Bundesjugendleitung möchte in den kommenden fünf Jahren wichtige berufspolitische Akzente insbesondere für jüngere Beschäftigte in der öffentlichen Verwaltung setzen. © Markus Klügel 32 INTERN dbb magazin | Juli/August 2022

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