dbb magazin 5/2021

frauen 12. dbb Bundesfrauenkongress Zurück in die Zukunft – Frauenpolitik gestern, heute, morgen Digitalisierung, Gleichstellungspolitik in Krisen­ zeiten, moderne Familienpolitik, gendergerechte Steuerreform: Der dbb Bundesfrauenkongress setzte am 13. April 2021 klare Akzente für die frauenpolitische Ausrichtung des dbb beamten­ bund und tarifunion. „Gleichstellungspolitik ist kei­ ne Einbahnstraße, die wir ein­ fach geradeaus und zielgerich­ tet entlangspazieren und am Ende bei der Gleichberechti­ gung ankommen. Ein Blick in die Führungsetagen von Unter­ nehmen und Behörden spricht Bände. Auch im Bundestag sit­ zen heute so wenige weibliche Abgeordnete wie zuletzt 1998. Und die Corona-Krise verstärkt geschlechtsspezifische Un­ gleichheiten. Hier müssen wir mit geballter Kraft gegenhal­ ten. Und zwar Männer und Frauen gemeinsam. Mit den Leitlinien, die wir heute auf dem dbb Bundesfrauenkon­ gress festgelegt haben, legen wir einen klaren Fahrplan vor, damit Frauen nicht zu den Verliererinnen der Corona-­ Krise werden“, erklärte die neu gewählte Vorsitzende der dbb bundesfrauenvertre­ tung, Milanie Kreutz, in ihrer Antrittsrede auf dem dbb Bundesfrauenkongress am 13. April 2021. Dieser fand pandemiebedingt in einem digitalen Format statt. Neben der geschlechtergerech­ ten Verteilung privater Sorge­ arbeit und besseren Konditio­ nen für Frauen, die beruflich im Care-Sektor tätig sind, forderte Kreutz von der Politik den Mut zu tiefgreifenden strukturellen Veränderungen: „Frauen sind systemrelevant, aber dieses System funktioniert einfach nicht mehr. Für eine moderne Frauen- und Familienpolitik ist eine Reform des Steuerrechts unabdingbar. Wir müssen eine Abkehr vom Ehegattensplitting einleiten und uns einem effek­ tiven Familiensplitting zuwen­ den, das bei allen Menschen und Familienkonstellationen ankommt“, so die dbb frauen Chefin. Am Vormittag war Kreutz, die sich seit vielen Jahren in der DTSG engagiert, mit 98 Prozent der abgegebenen Stimmen als Vorsitzende der dbb bundes­ frauenvertretung wiederge­ wählt worden. Damit steht die Steuerbeamtin aus Leverkusen für weitere fünf Jahre an der Spitze der dbb bundesfrauen­ vertretung. Im Amt bestätigt wurden ne­ ben Milanie Kreutz als Vorsit­ zende für die Positionen der Beisitzenden Elke Janßen (GdS), Michaela Neersen (dbb sach­ sen-anhalt), Sabine Schumann (DPolG) und Synnöve Nüchter (komba). Gemeinsammit Mila­ nie Kreutz werden sie für die kommenden fünf Jahre die frauenpolitischen Schwerpunk­ te in der gewerkschaftspoliti­ schen Arbeit des dbb beamten­ bund und tarifunion setzen. Die langjährige stellvertreten­ de Vorsitzende Jutta Endrusch, die erneut für das Amt der stellvertretenden Vorsitzen- den kandieren wollte, war nach kurzer schwerer Krank­ < Milanie Kreutz, Vorsitzende der dbb bundesfrauenvertretung © Marco Urban (7) 26 dbb > dbb magazin | Mai 2021

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