dbb magazin 9/2020

gastbeitrag GASTBEITRAG GIZ-Unternehmensstrategie Nachhaltigkeit als roter Faden Nachhaltigkeit ist für die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusam- menarbeit (GIZ) GmbH ein zentrales Thema. Es beschreibt nicht nur unser Ziel in der internationalen Zusammenarbeit, sondern erklärt auch das „Wie“ unserer Arbeit. Nachhaltigkeit ist ein wesentliches Element der Unternehmensstrategie und damit handlungsleitend. Nachhaltigkeitsmanagement ist für uns nicht nur Beiwerk oder wünschenswert. Wir ha- ben uns als Unternehmen ver- pflichtet, bei allen Prozessen und Entscheidungen – von der Beschaffung bis zur Umset- zung – nachhaltig zu arbeiten. Dafür haben wir eine entspre- chende Struktur aufgebaut: Das strategische Nachhaltig- keitsmanagement, dessen Verantwortung bei mir als Vorstandssprecherin liegt, ist systematisch im Unternehmen verankert und basiert auf drei Hauptpfeilern: Sustainability Board, Beauftragter des Vor- stands für Nachhaltigkeit und Sustainability Office. Diese Einheiten arbeiten eng zusammen, um das Thema Nachhaltigkeit zu etablieren und kontinuierlich weiterzu- entwickeln. Die drei Säulen bilden das sta- bile Fundament einer Architek- tur, die Nachhaltigkeit in sämt- liche Unternehmensprozesse integriert: vom Catering über Mobilität und Treibhausgas- kompensation bis zur Beschaf- fung von (Büro-)Material und Dienstleistungen, bei denen menschenrechtliche Grundsät- ze wie faire Gehälter sowie sichere und diskriminierungs- freie Arbeitsbedingungen eine zentrale Rolle spielen. Unsere Struktur ist folgen­ dermaßen aufgebaut: Das Sustainability Board trifft grundsätzliche strategische Entscheidungen. Ihm gehören die Vorstandssprecherin als Verantwortliche sowie Leiterin- nen und Leiter verschiedener Stabsstellen und Bereiche an. Das Gremium tagt viermal im Jahr und beauftragt das Sus­ tainability Office, Entscheidun- gen vorzubereiten und mit an- deren Unternehmenseinheiten umzusetzen. Das Sustainability Office berät und koordiniert weitere Akteure: externe Inter- essenvertreterinnen und Inter- essenvertreter, Netzwerke, Umweltteams, Initiativen, aber auch die Mitarbeitenden der Außenbüros der GIZ, die in 120 Schwellen- und Entwicklungs- ländern aktiv ist. Es unterstützt zudem den Beauftragten des Vorstands für Nachhaltigkeit, der die GIZ mit dem Sustain­ ability Board nach außen und innen vertritt. << Kriterien für nachhaltige Beschaffung In puncto Beschaffung setzt die GIZ dank gemeinsamer An- strengungen von Sustainability Office und der Abteilung „Ein- kauf und Verträge“ ebenfalls auf Nachhaltigkeitskriterien. Als privatrechtlich organisier- tes Bundesunternehmen mit weltweit mehr als 22000 Mit- arbeitenden ordert die GIZ enorme Mengen an Sachgü- tern und Dienstleistungen und setzt dies als Hebel zur Verbesserung der Nachhaltig- keit ein. Allein im Jahr 2019 hat sie fast 1,7 Milliarden Euro für Dienstleistungen, Sachgüter, Bau und Finanzierungen ver­ geben – an Unternehmen, Institutionen, NGOs und Ein­ zelgutachter*innen. Die GIZ gestaltet Verträge so, dass Zu- lieferer verpflichtet sind, inter- nationale Standards einzuhal- ten und menschenrechtliche Sorgfalt, soziale Verantwor- tung sowie ökologische An­ forderungen zu beachten. Das gilt für In- und Ausland: von Büromaterialien mit Um- weltzeichen über die Pflege der Grünflächen um die Lie- genschaften durch einen Dienstleister, der mit Men- schen mit Beeinträchtigungen arbeitet, bis hin zum fair ge- handelten Kaffee in den Be- triebsrestaurants. Auch die Dienstleister und Lieferanten Foto: Colourbox.de/praisaeng 32 > dbb magazin | September 2020

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