dbb magazin 7-8/2020

jugend Bundesjugendausschuss digital Modernisierung statt Sonntagsreden Deutschlands öffentlicher Dienst braucht echte Wertschätzung und Modernisierung statt Sonntagsreden. Das haben die Mit- glieder des Bundesjugendausschusses, höchstes Beschlussgre- mium der dbb jugend nach dem Bundesjugendtag, in einer Digitalkonferenz am 12. Juni 2020 in Berlin deutlich gemacht. „Gerade in der Krisensituation, die uns die Coronavirus-Pande- mie beschert hat, haben die Beschäftigten aller Behörden und Verwaltungen alles gege- ben, damit Land und Leute gut durch diese bewegten Zeiten kommen“, betonte dbb jugend- Chefin Karoline Herrmann und dankte den Menschen, die Tag für Tag im Dienst der Allge- meinheit stehen, ausdrücklich. „Wollen wir hoffen, dass die von so vielen Bürgerinnen und Bürgern, Politikerinnen und Po- litikern in Dauerschleife bekun- dete Wertschätzung auch end- lich in Taten umgesetzt wird“, forderte Herrmann, die auch Mitglied der dbb Bundeslei- tung ist. Ulrich Silberbach, dbb Bundesvorsitzender, ergänzte: „Sonntagsreden haben wir genug gehört. Es ist nun wirklich an der Zeit, den öffentlichen Dienst spür- bar wertzuschätzen.“ Das be- deute nicht nur eine bessere Bezahlung, sondern beinhalte auch, den Staat und seine Be- schäftigten durch nachhaltige Modernisierungsmaßnahmen mit Blick auf Personal und Digi- talisierung aufgabengerecht auszustatten und zukunftsfest zu machen. Gefragt seien mas- sive Investitionen und Perspek- tiven, so Silberbach. Intensiv befasste sich der Bun- desjugendausschuss mit der aktuellen Diskussion über ras- sistische Tendenzen insbeson- dere bei den Sicherheitsbehör- den, aber auch im öffentlichen Dienst generell. Es herrschte Einigkeit darüber, dass mit pauschalen Generalverdäch­ tigungen in keinem Fall gehol- fen sei, sondern dass man sich vielmehr intensiver mit den Er- scheinungsformen, Ursachen und strukturellen Bedingun- gen, die Diskriminierung be- günstigen, auseinandersetzen müsse. Vielfalt gehöre auf die Agenda des dbb, zeigten sich dbb jugend-Chefin Karoline Herrmann und dbb Chef Ulrich Silberbach einig. Einen wichtigen Input zum Thema Krisenmanagement während der Corona-Krise lieferten zahlreiche Best- Practice-Berichte von Vertre- terinnen und Vertretern aus den dbb jugend-Landes- und Fachverbänden. Sie zeigten auf, wie Gewerkschafts- und Mitbestimmungsarbeit auch in Zeiten von Kontaktein- schränkungen wirksam ge­ staltet werden können. Ein wesentlicher Schlüssel zum Erfolg: digitale Technik. „Um- so wichtiger ist es, uns auf diesem Feld ebenso wie den öffentlichen Dienst insgesamt jetzt umgehend richtig stark- zumachen“, schloss Karoline Herrmann den Bundesjugend- ausschuss, der – Premiere – im Rahmen eines Online-Click- Meetings stattfand und von Anfang bis Ende reibungslos funktionierte. Tag des öffentlichen Dienstes Wertschätzung schafft Motivation Am 23. Juni wird der von den Vereinten Nationen (UN) ausgerufene Tag des öffentlichen Dienstes ge- feiert. Für die dbb jugend ein willkommener Anlass, all den Menschen zu danken, die tagtäglich im öf- fentlichen Dienst ihr Bestes geben, um das Leben der Bevölkerung zu vereinfachen, und das Zusam- menleben in großen Gemeinschaften organisieren. „Im Hinblick auf die zurücklie- genden Wochen und den uner- müdlichen Einsatz im Rahmen der Corona-Krise hat sich ein- mal mehr gezeigt, welch Stütz- pfeiler der öffentliche Dienst für unsere Gesellschaft dar- stellt. Vor diesem Hintergrund ist es besonders schade, wie die Arbeitgeber sich im Hin- blick auf die anstehende Ein- kommensrunde für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten bei Bund und Kommunen verhal- ten“, betonte Karoline Herr- mann, Vorsitzende der dbb jugend, am 23. Juni 2020. „Umso wichtiger ist es für uns, heute mehr denn je her- vorzuheben, was unsere Kolle- ginnen und Kollegen täglich leisten. Nur ein wertschätzen- der Umgang mit den Mitar­ beitenden des öffentlichen Dienstes motiviert auch junge Menschen, sich über Berufe im öffentlichen Sektor zu in- formieren. Nur dann werden sie ermutigt, dort ihre beruf­ liche Zukunft zu starten“, so Herrmann. << dbb jugend-Chefin Karoline Herrmann und Marcel Oehm, Vorsitzender der dbb jugend berlin, „sendeten“ aus der Hauptstadt, die Vertreterinnen und Vertreter der Landesjugenden und Fachjugendverbände waren aus dem Rest der Republik zugeschaltet. © dbb jugend © Marcus Wojatschke / dbb jugend 28 dbb > dbb magazin | Juli/August 2020

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