dbb magazin 1-2/2020

senioren dbb Senioren im Gespräch mit FDP-Fraktion Infrastruktur verbessern und Ehrenamt fördern Mehr politisches Gewicht für seniorengerechte Verbesse- rungen der Infrastruktur, insbesondere im ländlichen Raum, hat der Vorsitzende der dbb bundesseniorenver­ tretung, Horst Günther Klitzing, in einem Gespräch mit dem seniorenpolitischen Sprecher der FDP-Bundes- tagsfraktion, Grigorios Aggelidis, am 13. Januar 2020 in Berlin eingefordert. „Die größte Herausforderung für die Schaffung gleichwerti- ger Lebensverhältnisse in Stadt und Land sind die Verkehrs-, aber auch die digitale und sozi- ale Infrastruktur. Es muss ver- hindert werden, dass ländliche Regionen weiter abgehängt werden“, so Klitzing. Älteren Menschen müsse Teilhabe in allen Bereichen des sozialen Lebens ermöglicht werden. Das betreffe beispielsweise kultu- relle Angebote, die medizini- sche und pflegerische Versor- gung sowie Möglichkeiten des geselligen Miteinanders. Daneben war die Förderung des Ehrenamtes Gegenstand des Gesprächs. „Gerade Senio- ren engagieren sich oft ehren- amtlich. Hier gilt es, Barrieren abzubauen und immer wieder auch auf die bestehenden Möglichkeiten hinzuweisen. Ehrenamtliches Engagement ist der Kitt, der die Gesellschaft und damit auch die Generatio- nen zusammenhält“, erläuter- te Klitzing. Der Vorsitzende der dbb Senioren und Aggelidis waren sich darin einig, dass bü- rokratische Anforderungen die eigentliche ehrenamtliche Tä- tigkeit nicht überlagern dürfen. „Dann haben alle etwas vom Ehrenamt; sowohl die ehren- amtlich Engagierten, die sich sinnstiftend einbringen kön- nen, als auch die, denen die Tätigkeit unmittelbar zugute- kommt“, so der Chef der dbb Senioren. Die Zusammenkunft war der Auftakt einer Reihe von politi- schen Gesprächen, die die dbb bundesseniorenvertretung füh- ren wird, um die Politik für die Interessen der Seniorinnen und Senioren zu sensibilisieren. << Horst Günther Klitzing (rechts) im Gespräch mit dem seniorenpolitischen Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Grigorios Aggelidis. Neue Betrugsmasche Filialsterben der Banken spielt Gaunern in die Hände Dass dreiste Betrugsversuche an Seniorinnen und Senioren oft erfolgreich sind, ist auch eine Folge des Bankensterbens im ländlichen Raum. Das hat der Vorsitzende der dbb bundes- seniorenvertretung, Horst Günther Klitzing, gegenüber dem Bayerischen Rundfunk thematisiert. Ältere Menschen werden der- zeit insbesondere in Bayern mit einer neuen Betrugsmasche dazu gebracht, hohe Geldbeträ- ge abzuheben und den Tätern auszuhändigen. Dabei gehen die Gauner sehr geschickt per Telefon vor: Sie geben sich als Bankmitarbeiter oder Polizisten aus und treiben ihre Opfer nach und nach in eine frei erfundene Situation, die sie glauben ma- chen will, die ganze Welt habe sich gegen sie verschworen und nur der Anrufer und der Abho- ler des Geldes seien vertrau- enswürdig. Für Klitzing liegt ein Teil des Problems darin, dass es im ländlichen Raum immer we- niger Bankfilialen gibt und der persönliche Kontakt zwischen Kunden und Bankangestellten seltener wird. Klitzing sieht die Banken in der Pflicht: „Ich bin der Meinung, dass die Geld­ institute auf die Bedürfnisse der Senioren nicht genügend eingehen“, sagte Klitzing dem Sender BR24 am 14. Dezember 2019. Es könne nicht sein, dass auf dem Land kein angemesse- nes Gesprächsangebot vorhan- den sei, die Banken müssten sich stärker um die Belange Älterer kümmern. „Doch die Chancen, dass das Filialnetz in ländlichen Regionen ausgebaut und der persönliche Kontakt zu den Kunden wieder gestärkt wird, halte ich für gering,“ kritisierte der Seniorenver- treter die zunehmende Verla- gerung von Bankgeschäften ins Internet. © Colourbox.de © Jan Brenner 33 dbb > dbb magazin | Januar/Februar 2020

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