dbb magazin 1-2/2024

Kampagne für Feuerwehr und Rettungsdienst Null Toleranz bei Gewalt gegen Einsatzkräfte Mit einer Resolution und einer Kampagne setzt sich die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) unter Schirmherrschaft von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil für Einsatzkräfte ein. Null Toleranz bei Gewalt gegen Einsatzkräfte“, fordert die Mitgliederversammlung des Spitzenverbandes der Berufsgenossenschaften und Unfallkassen, Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV), in der Resolution. Die Selbstverwaltung der gesetzlichen Unfallversicherung wendet sich damit gegen jede Form von Gewalt gegen Einsatzkräfte der Feuerwehr und des Rettungsdienstes. Neben den herausfordernden Unfall- und Rettungssituationen seien sie zunehmend durch verbale und tätliche Angriffe belastet, heißt es in der Positionierung. So ergab eine Umfrage der FeuerwehrUnfallkasse Niedersachsen unter mehr als 1 300 Mitgliedern der freiwilligen Feuerwehr, dass etwa ein Drittel der Befragten bereits von Gewalt im Dienst betroffen war. „Beleidigungen, Beschimpfungen, Bedrohungen, Nötigungen oder tätliche Angriffe auf Beschäftigte und ehrenamtlich engagierte Menschen sind inakzeptabel“, so die Resolution. Recht auf eine Arbeitswelt ohne Gewalt Flankiert wird die Resolution von der bundesweiten DGUVKampagne #GewaltAngehen, die am Tag des Ehrenamtes am 5. Dezember 2023 gestartet ist. Sechs Einsatzkräfte von Feuerwehren und Hilfsorganisationen treten mit persönlichen Statements für das gemeinsame Anliegen ein: mehr Respekt, mehr Unterstützung aus der Gesellschaft und einen gewaltfreien Umgang miteinander. Zu sehen sind die Kampagnenmotive in den sozialen Medien und an Bushaltestellen in einer Reihe von Großstädten. Gewalt – seien es tätliche Übergriffe oder Beleidigungen – ist unterdessen nicht nur ein Problem von Einsatzkräften. Im Jahr 2022 wurden Berufsgenossenschaften und Unfallkassen insgesamt mehr als 14 000 meldepflichtige gewaltbedingte Unfälle bei der Arbeit oder bei ehrenamtlicher Tätigkeit gemeldet. Beschäftigte aus allen Branchen waren betroffen. „Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales unterstützt die Kampagne #GewaltAngehen aus voller Überzeugung“, sagte Lilian Tschan, Staatssekretärin im Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS), anlässlich des Kampagnen-Kick-offs am 5. Dezember 2023 in Berlin. „Wir begrüßen als BMAS jede Initiative, die hilft, Gewalt am Arbeitsplatz zu verhindern. Und mit der Ratifizierung des ILOÜbereinkommens Nr. 190 hat Deutschland unterstrichen, dass jede Person ein Recht auf eine Arbeitswelt ohne Gewalt und Belästigung hat.“ Kampagnenseite online „Gewalt bei der Arbeit – von der Beleidigung bis zum körperlichen Angriff – beeinträchtigt Sicherheit und Gesundheit der Betroffenen. Deswegen positioniert sich die gesetzliche Unfallversicherung hierzu in aller Deutlichkeit: null Toleranz bei jeder Art von Gewalt“, betonte Dr. Stefan Hussy, Hauptgeschäftsführer der DGUV: „Mit dieser Kampagne wollen wir an alle Menschen im Land appellieren, durch ihr Verhalten zu einem respektvollen Miteinander bei der Arbeit oder bei ehrenamtlicher Tätigkeit beizutragen.“ Berufsgenossenschaften und Unfallkassen bieten ihren Mitgliedsbetrieben verschiedenste Materialien an, die dabei unterstützen sollen, Gewalt bereits im Vorfeld zu verhindern. Kommt es doch zu einem gewalttätigen Übergriff, kann dieser als Arbeitsunfall gemeldet werden. Die Unfallversicherung übernimmt dann die Kosten für Heilbehandlung, Rehabilitation und zahlt gegebenenfalls eine Rente. Mehr zur Kampagne und Informationen rund um das Thema Gewaltprävention gibt es auf der Website #GewaltAngehen. ■ ES GEHT EUCH ALLE AN, WENN MAN MICH ANGEHT. www.gewalt-angehen.de „Meine Freizeit opfere ich gerne für die Sicherheit meiner Mitmenschen. Als junge Einsatzkraft will ich noch viel lernen und erleben, Gewalt gehört nicht dazu!“ Helena Holzkamp, Feuerwehrfrau #Gewalt Angehen der gewalt gegen einsatzkräfte begegnen wir zusammen. ARBEITSSCHUTZ FOKUS 27 dbb magazin | Januar/Februar 2024

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