dbb magazin 4/2023

Die Arbeit imWald, die Forstberufe vom schwer arbeitenden Waldarbeiter bis hin zum planenden und jagenden Förster waren lange eine klassische Männerdomäne. „Dies trifft zum Glück nur noch zum Teil zu“, weiß Ulrich Dohle, Bundesvorsitzender des Bundes Deutscher Forstleute (BDF). „In der Forstbranche in Deutschland wächst der Frauenanteil seit einigen Jahren kontinuierlich.“ In Niedersachsen sei vor fast 50 Jahren die erste Frau zur Försterausbildung angenommen worden, erklärt Rainer Städing vom BDF. Seitdem habe sich eine Menge getan. „Unsere neuesten Umfragen in der Forstbranche belegen einen Anteil von rund 22 Prozent Försterinnen, mit steigender Tendenz. Bei den Forstwirtinnen, also in der praktischen Waldpflege und Holzernte, beträgt der Anteil am Personal nur sechs Prozent, aber mit ebenfalls steigender Tendenz.“ Damit entwickeln sich die Forstberufe zunehmend zu einem Berufsfeld, welches auch durch Frauen mitgeprägt wird. Die hessische Försterin Rebekka Janson sagt: „Als Frau fühle ich mich im Forst sehr wertgeschätzt. Gerade die älteren Försterinnen haben dort Pionierarbeit geleistet und ihre Durchsetzungsstärke und Kompetenz in der Männerdomäne unter Beweis gestellt. Ihnen gebührt ein großer Dank von uns jüngeren Försterinnen.“ Im Vergleich zu vielen überrepräsentierten Frauenberufen gebe es in der Forstwelt weniger emotionale Spannungen und Unstimmigkeiten, was die Arbeit ungemein erleichtere: „Die klaren Strukturen und die Möglichkeit, aktiv etwas zu gestalten, machen mir große Freude. Allerdings gibt es auch gerade im Bereich Vereinbarkeit von Beruf und Familie dringenden Verbesserungsbedarf“, findet Janson, die sich im BDF engagiert. BDF Der Wald wird weiblicher Ulrich Dohle, Bundesvorsitzender des BDF Ein Ende der Sparpolitik zulasten der Beschäftigten sowie einen starken und modernen öffentlichen Dienst hat der Vorsitzende des dbb saar, Ewald Linn, gefordert. „Auch nach der Krise darf es keine weitere Sparwelle im gesamten öffentlichen Dienst geben. Dies wäre aus Sicht des dbb saar weder hinnehmbar noch akzeptabel. Die Beschäftigten und insbesondere die Beamten des Landes haben seit 2010 bereits erhebliche Sparopfer zur Umsetzung der Schuldenbremse erbringen müssen und benötigten deshalb eine klare Perspektive und ein starkes Signal der Wertschätzung, insbesondere auch bei den künftigen Einkommensentwicklungen“, sagte Linn beim außerordentlichen Landesgewerkschaftstag der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) am 14. März 2023. Außerdem fordere der dbb von der Landesregierung eine Stärkung der Daseinsvorsorge und die Überprüfung des strukturellen Personalmangels. Dabei sei für wichtige Bereiche wie innere Sicherheit, Justiz, aber auch im Bereich Bildung eine Mindestpersonalstärke festzulegen. Zudem dürfe es keine Zusatzaufgaben ohne zusätzliches Personal geben. Auch ein Masterplan für Nachwuchs- und Fachkräftegewinnung sei erforderlich, denn 25 Prozent des Personals gingen in den nächsten zehn Jahren in den Ruhestand. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, seien ferner Entgeltanreize für Fachkräfte notwendig. Linn stellte zudem klar: „Die Beamtinnen und Beamten erwarten endlich eine amtsangemessene Alimentation, die der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG) und nicht der Haushaltslage des Landes entspricht.“ dbb saar Masterplan zur Fachkräftegewinnung nötig Ewald Linn, Vorsitzender des dbb saar Das Hessische Kultusministerium (HKM) hat die vom dbb Hessen und der Universität Gießen vorgelegte Studie über Gewalt gegen Lehrkräfte als „nicht repräsentativ“ bezeichnet, die Zahl der meldepflichtigen Fälle sei „nicht gestiegen“. Beim dbb Hessen sorgte die Reaktion für Erstaunen und Unverständnis. „Die Studie wurde mit größter Sorgfalt nach geltenden wissenschaftlichen und empirischen Maßstäben erstellt und besitzt – auch wenn sie wie viele andere Studien formal nicht repräsentativ ist – eine hohe Aussagekraft und Evidenz“, sagt der Landesvorsitzende des dbb Hessen, Heini Schmitt, am 23. Februar 2023. Die Methodik werde im Übrigen in der Studie selbst, die demMinisterium vorliege, ausführlich dargelegt. Nach der Reaktion des HKMmüsse jedoch befürchtet werden, dass „dort offenbar nicht allzu viel von den Problemen in den Schulen vor Ort ankommt“, so Schmitt. „Von vielen befragten Lehrkräften wurde kritisiert, dass die Meldungen von Übergriffen die Schulleitungen zwar erreichen, bei den staatlichen Schulämtern jedoch nur selten ankommen, oder dass von dort keine hinreichende Unterstützung geleistet wird.“ Wenn das HKM zudemmitteile, dass die Zahl der meldepflichtigen Ereignisse nicht gestiegen sei, müsse man sich ernsthaft fragen, wie diese dort überhaupt registriert würden. Schmitt: „Wie muss diese Reaktion aus dem Kultusministerium bei den Lehrkräften ankommen, die in der Vergangenheit Opfer geworden sind und bereit waren, im Zuge der Befragung darüber zu berichten?“ dbb Hessen Kultusministerium zweifelt an Studie Heini Schmitt, Vorsitzender des dbb Hessen 44 KOMPAKT dbb magazin | April 2023

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