dbb magazin 4/2023

Blockchain-Technologie im öffentlichen Sektor“ – erfreuen sich einer großen Nachfrage. In Kooperation mit der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften in Speyer (DUV) bietet der eGov-Campus zudem regelmäßig Weiterbildungskurse mit Präsenztag an. Die Kurse basieren auf den eGov-Campus-Lernmodulen und finden jeweils mit einem Präsenztag (Study Day) zum Auftakt in Speyer statt, dann geht es im Online-Lernformat im Homeoffice und teils hybrid weiter. Jeder Kurs hat einen Umfang von 40 Stunden verteilt auf rund fünf Wochen (ein Study Day pro Woche). „Mit dieser Konzeption der Kurse erproben wir neue Wege und bieten weitere flexible Lernformate an“, erklärt Michael Koddebusch. „Generell lässt sich sagen, dass die Module, die sich mit tagesaktuellen Fragestellungen beschäftigen, natürlich sehr gefragt sind“, sagt Koddebusch, die Lernenden setzten sich aber ebenso intensiv mit perspektivisch relevanten Themen der Zukunft auseinander. So tummeln sich auf dem eGov-Campus mittlerweile insbesondere die digitalen Treiber und Vordenker der Verwaltungen. „Besonders erfreulich ist die gute Durchmischung der Userinnen und User – vom Azubi bis zur Verwaltungsführung sind alle Ebenen vertreten“, hält Holger Koelmann fest. Und nicht nur Interessenten aus den Reihen des öffentlichen Dienstes nutzen das Online-Portal, auch Studierende, Arbeitsuchende und Beschäftigte von Beratungsunternehmen sind eingeschrieben. Mittlerweile haben auch zahlreiche öffentliche Arbeitgeber den Nutzen der Lernplattform für sich und ihre Beschäftigten erkannt und ermöglichen die Teilnahme an eGov-Campus-Kursen während der regulären Arbeitszeit. Der erfolgreiche Start des eGov-Campus wurde durch eine öffentliche Auszeichnung gekrönt: Für das Projekt, das das Graduiertenkolleg im Juni 2022 auf dem 8. Zukunftskongress Staat und Verwaltung einer Expertenjury pitchte, gab es den ersten Preis beim Science-Dialog-Wettbewerb. Das Graduiertenkolleg, bestehend aus mehr als 30 wissenschaftlichen Mitarbeitenden und Hilfskräften der am Projekt beteiligten Organisationen, ist der operative Kern des eGov-Campus. Weiterentwicklung und akademische Verankerung an der Uni Speyer Aufbauend auf dem vielversprechenden Auftakt und dem breiten positiven Feedback wird der eGov-Campus jetzt verstetigt und akademisch fest verankert: Mit rund 1,4 Millionen Euro finanziert der IT-Planungsrat die Weiterentwicklung der Bildungs- und Weiterbildungsplattform an der DUV, zudem wurde der eGov-Campus in das Produktmanagement der Föderalen IT-Kooperation (FITKO) aufgenommen – die FITKO ist die zentrale Koordinierungs- und Vernetzungsstelle für Digitalisierungsvorhaben der öffentlichen Verwaltung in ganz Deutschland, die als agile Organisationseinheit des IT-Planungsrates auch dafür sorgt, dessen Entscheidungen und Projekte umzusetzen. Damit wird die Gestaltung der Bildungsinhalte und Lehrformate für den eGov-Campus, die bislang dezentral von den rund 20 verschiedenen beteiligten Hochschulen und Instituten wahrgenommen wurde, ab sofort stärker an der DUV Speyer gebündelt. Zur Weiterentwicklung des eGov-Campus finanziert die FITKO zunächst für drei Jahre eine Professur an der DUV. Auf Speyer fiel die Wahl, weil die DUV die einzige interföderale Hochschule für den allgemeinen öffentlichen Dienst in Deutschland ist. Sie verfügt als einziges von Bund und Ländern gemeinsam finanziertes Kompetenzzentrum für Verwaltungswissenschaften deutschlandweit über die umfangreichsten Erfahrungen in der Aus- und Weiterbildung insbesondere von Führungskräften in Bund, Ländern und Kommunen. Mit den zur Verfügung gestellten Mitteln wolle die Uni arbeitsfähige institutionelle Strukturen für den eGov-Campus aufbauen, initiiert werde dies bereits in diesem Jahr durch die Schaffung einer Professur im Fach Verwaltungsinformatik, die als Kernstück des Vorhabens alle entsprechenden Aktivitäten bündeln werde, heißt es in Speyer. „Das ist wirklich ein großartiger next step für uns“, freuen sich Michael Koddebusch und Holger Koelmann, „und die Weiterentwicklung kommt exakt zum richtigen Zeitpunkt. Wir haben mittlerweile so viele Angebote, dass man das jetzt auf hohem Niveau in ein Curriculum gießen muss. An weiteren Ideen und Input mangelt es nicht, und daher ist es an der Zeit, eine wirklich zentrale und offizielle Lernplattform zu schaffen.“ Zumal sich die Anfragen von Verwaltungen mehrten, wie man den eGov-Campus konkret in deren jeweilige Weiterbildungskonzepte einbinden kann. Punktuell sind auf diesemWege bereits einzelne gemeinsame Kooperationsformate gelaufen, etwa mit großen öffentlichen IT-Dienstleistern wie „dataport“ oder „IT NRW“. Im Nachgang zum erfolgreichen Durchlaufen entsprechender eGov-Campus-Module und einer Präsenzeinheit an der Uni Speyer schufen einige junge Kommunalbeschäftigte in Eigeninitiative eine Art interkommunale Taskforce Prozessmanagement bei sich vor Ort – auch ein Effekt, den die Arbeit des eGov-Campus zeitigt. „Genau so etwas wollen und müssen wir fördern und forcieren“, betont Koddebusch: „Der eGov-Campus als Impulssetzer und Vernetzungsplattform für Know-how-Transfer in Sachen moderne Verwaltung.“ iba Mehr: https:// egov-campus.org Webtipp Model Foto: Pressmaster/Colourbox.de FOKUS 29 dbb magazin | April 2023

RkJQdWJsaXNoZXIy Mjc4MQ==