dbb magazin 1-2/2023

GEWERKSCHAFTEN Der Gewerkschaftstag des BBW – Beamtenbund Tarifunion hat den bisherigen BBW-Vorsitzenden Kai Rosenberger am 7. Dezember 2022 in Leinfelden-Echterdingen mit großer Mehrheit im Amt bestätigt. Rosenberger, der aus der Deutschen Steuer-Gewerkschaft (DSTG) kommt, steht seit Dezember 2017 an der Spitze der Organisation. Seit 2012 gehörte er der BBW-Landesleitung als stellvertretender Vorsitzender an. Als Stellvertreterinnen und Stellvertreter bestätigten die Delegierten Michaela Gebele (BTBkomba), Joachim Lautensack (Seniorenverband ö. D. BW), Jörg Feuerbacher (DSTG) und Alexander Schmid (BSBD-Gewerkschaft Strafvollzug) in ihrem Ämtern. Neu im Gremium sind Tina Stark (Berufsschullehrerverband BLV) und Eberhard Strayle (Verband der Verwaltungsbeamten VdV). Im Rahmen der Öffentlichkeitsveranstaltung zum BBW-Gewerkschaftstag forderte Rosenberger die Landesregierung auf, ein „Sondervermögen öffentlicher Dienst“ aufzulegen, um demmassiven Personalmangel im öffentlichen Dienst des Landes zu begegnen. In Gegenwart von Innenminister Thomas Strobl und weiteren namhaften Vertretern aus Politik und Verwaltung erklärte er: „Damit der öffentliche Dienst im Konkurrenzkampf mit der Privatwirtschaft um Arbeitskräfte bestehen kann, braucht es wirkungsvolle Maßnahmen, und die gibt es nun mal nicht zum Nulltarif.“ Weiter warnte Rosenberger vor den Folgen des sich zuspitzenden Personalmangels und empfahl, sich an der Bundespolitik zur Krisenbewältigung zu orientieren, die zeige, wie man Geld für wichtige Projekte bereitstelle. BBW Kai Rosenberger im Amt bestätigt Die stellvertretenden BBW-Vorsitzenden Eberhard Strayle, Alexander Schmid, Tina Stark, Joachim Lautensack und Jörg Feuerbacher sowie der BBW-Vorsitzende Kai Rosenberger (von links) Knapp 90 Prozent der Gymnasien haben Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine aufgenommen. Lehrkräfte, die in diesem Zusammenhang zusätzliche Aufgaben übernommen haben, erhalten aber in knapp 80 Prozent der Fälle keine Entlastungen. Das geht aus einer deutschlandweiten Umfrage des DPhV in Zusammenarbeit mit der Bundesdirektorenkonferenz unter mehr als 350 Schulleiterinnen und -leitern hervor. Unter anderem gaben 35 Prozent der Befragten an, dass bis zu 20 Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine jeweils an ihren Schulen unterrichtet werden. Knapp 60 Prozent der Schulleitungen erklärten aber, dass es an ihrer Schule keine Vorbereitungsklassen für Kinder und Jugendliche ohne Deutschkenntnisse gibt. Über 60 Prozent der Schulleitungen sagten außerdem, dass die Schülerinnen und Schüler den Schularten nicht ihren Fähigkeiten entsprechend zugeordnet wurden. In 50 Prozent der Fälle wurden keine zusätzlichen Kräfte an den Schulen für den Unterricht eingestellt. Mehr als 80 Prozent der Schulleitungen gaben an, dass an ihren Häusern kein zusätzliches Personal zur Betreuung eingestellt worden sei. Knapp 20 Prozent der befragten Schulleitungen sagten, dass bei ihnen Teilzeitlehrkräfte ihr Stundendeputat erhöht haben, um ukrainische Schülerinnen und Schüler zu beschulen. 30 Prozent erklärten, dass an ihren Schulen ukrainische Lehrkräfte eingestellt wurden, um ukrainische Geflüchtete zu beschulen. Susanne Lin-Klitzing, Vorsitzende des Deutschen Philologenverbands: „Konkret brauchen wir hier gerade auch für die ukrainischen Lehrkräfte mehr zusätzliche Deutschkurse, damit sie uns in den Schulen besser unterstützen können. Sie müssen anschließend an Standards orientiert zumindest stundenweise unbürokratischer in unseren Schulen beschäftigt werden können.“ DPhV Unterstützung für Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine Susanne Lin-Klitzing, Bundesvorsitzende des DPhV © Eppler 42 KOMPAKT dbb magazin | Januar/Februar 2023

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