dbb magazin 6/2022

Die Delegiertenversammlung des Bundesverbandes der Lehrkräfte für Berufsbildung e. V. (BvLB) – Die Berufsbildner – hat am 7. Mai 2022 in Berlin turnusmäßig einen neuen Vorstand gewählt und die bisherigen Vorsitzenden JoachimMaiß und Eugen Straubinger feierlich verabschiedet. Maiß und Straubinger hatten den BvLB, der am 11. April 2018 durch die Verschmelzung des Bundesverbandes der Lehrerinnen und Lehrer an Wirtschaftsschulen und des Bundesverbandes der Lehrerinnen und Lehrer an beruflichen Schulen entstanden war, als Doppelspitze geführt. Die neue Doppelspitze des BvLB, der die Interessen von 124 000 Lehrkräften und von rund 2,4 Millionen Schülerinnen und Schülern an beruflichen Schulen vertritt, bilden Pankraz Männlein und Dr. Sven Mohr, die dem Vorstand bisher als Stellvertreter angehört hatten. Die 270 Delegierten diskutierten in Berlin zudem über die Herausforderungen und Perspektiven der beruflichen Bildung und sprachen sich für deren Stärkung auf allen Feldern aus. In ihrer „Berliner Erklärung“ legten sie richtungsweisende Empfehlungen vor, um die berufliche Bildung als elementaren Stützpfeiler in der Gesellschaft weiter zu festigen, sie bestens für die Herausforderungen der Zukunft zu wappnen, resilient zu machen und die Ausbildung der dringend benötigten Fachkräfte von morgen bedarfsgerecht zu ermöglichen. BvLB Neuer Vorstand gewählt Der neue Vorstand des BvLB: Stefan Nowatschin, Pascal Koch, Dr. Sven Mohr (Vorsitzender), Yamina Ifli, Pankraz Männlein (Vorsitzender), Thomas Speck und Andreas Stephan Hilgenberg (von links) © Jürgen Sendel/BvLB Die massiven Auswirkungen internationaler Krisen wie dem Krieg in der Ukraine und der Coronapandemie auch auf die deutsche Sozialversicherung standen am 3. und 4. Mai 2022 in Berlin imMittelpunkt der Sitzung des Bundeshauptvorstandes der Gewerkschaft der Sozialversicherung (GdS). In seinem Bericht zur Lage griff der GdS-Bundesvorsitzende und dbb Vize Maik Wagner das allgegenwärtige Wort der „Zeitenwende“ auf und unterstrich den Wert der Solidarität in diesen unsicheren Zeiten. „Solidarität mit den Geflüchteten aus der Ukraine bedeutet auch, dass sie in Deutschland Leistungen der gesetzlichen Sozialversicherung in Anspruch nehmen können“, hob Wagner hervor und ergänzte: „Auch persönlich setzen sich viele GdS-Kolleginnen und -Kollegen für Geflüchtete aus der Ukraine ein. Das ist ein bewundernswertes Engagement.“ Doch nicht nur akute Krisen würden die Sozialversicherung vor finanzielle Herausforderungen stellen. Auch Folgekosten der Gesetzgebung der letzten Bundesregierung – gerade im Gesundheitsbereich – und der demografische Wandel würden immer stärker durchschlagen. Wagner: „Die Zeiten werden nicht leichter. Für den sozialen Frieden im Land ist es deshalb unverzichtbar, die Sozialversicherung auskömmlich zu finanzieren. Nur mit genug Personal, das anständig bezahlt wird, können wir die kommenden herausfordernden Jahre und Jahrzehnte bewältigen.“ Derzeit zeige sich, dass die Lohnentwicklung kaum mit den rasant steigenden Lebenshaltungskosten mithalten könne. „Umso wichtiger ist es, dass die Beschäftigten untereinander solidarisch sind und sich gewerkschaftlich organisieren. In Zeiten von Homeoffice und mobilem Arbeiten ist das nicht immer einfach“, so Wagner. „Die Tarifverhandlungen in den letzten Monaten haben uns aber gezeigt: Wir bekommen absolut nichts geschenkt. Jede Gehaltssteigerung muss hart von und für GdS-­ Mitglieder am Tariftisch erkämpft werden.“ Gerade vor dem Hintergrund des absehbaren Kostendrucks sei es essenziell, dass die Leistungen der Sozialversicherung sachgerecht finanziert würden, betonte der GdS-Chef. „Das bedeutet, dass gesamtgesellschaftliche Aufgaben wie die Kosten der Pandemie oder auch die Übernahme von Gesundheitskosten von ALG-II-Beziehern konsequent aus Steuer- mitteln finanziert werden. Hier ist die Politik am Zug.“ GdS Solidarität in unsicheren Zeiten unverzichtbar Maik Wagner, Bundesvorsitzender der GdS 44 KOMPAKT dbb magazin | Juni 2022

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