dbb magazin 4/2022

SENIOREN Vielfalt in der Arbeitswelt Potenziale Älterer besser nutzen Der öffentliche Dienst müsse die altersbezogene Vielfalt in der Arbeitswelt stärker als personalpolitisches Instrument nutzen und Altersdiskriminierung abbauen, fordern die dbb Senioren. Energiekosten Bundesregierung muss Ältere deutlicher entlasten Die Energiekrise wird Ältere in Verbindung mit steigender Inflation besonders hart treffen. Besonders Bezieherinnen und Beziehern kleiner Renten drohe jetzt der Abstieg in die Altersarmut, befürchtet der Vorsitzende der dbb bundesseniorenvertretung, Horst Günther Klitzing. Die Bundesregierung muss hier auch die Belange der älteren Generation berücksichtigen“, sagte Klitzing am 14. März 2022 in Berlin mit Blick auf die Ankündigung der Bundesregierung, ein Entlastungspaket schnüren zu wollen. Schließlich seien die Preissteigerungen bei den Energiekosten infolge der UkraineKrise noch gar nicht in den Haushalten angekommen. „Der ohnehin geplante Wegfall der EEG-Umlage wird bei Weitem nicht ausreichen, um die explodierenden Preise abzufedern. Dasselbe gilt für den Heizkostenzuschuss für Bedürftige.“ Viele Seniorinnen und Senioren befänden sich zum Beispiel in dem Dilemma, ein „paar Euro zu viel“ zu haben, um überhaupt Wohngeld zu bekommen. „Leider ist die Entlastung von 135 Euro, die die Bundesregierung bislang zugesagt hat, an das Wohngeld gekoppelt.“ Die Verbraucherzentrale Bundesverband habe gefordert, sowohl den Unterstützungsbetrag auf mindestens 500 Euro anzuheben als auch den Empfängerkreis zu erweitern. „Das würde auch mehr Ältere in den Genuss der Unterstützungsleistungen bringen, die jetzt knapp unter der Grenze liegen und die schlicht kein Geld haben, um plötzlich zwei- oder dreimal so viel für Strom, Heizung und Benzin zu bezahlen“, so der dbb Senioren Chef. Darüber hinaus sei denkbar, die vielen Seniorinnen und Senioren, die mit ihrem ehrenamtlichen Engagement einen unschätzbaren Beitrag für den gesellschaftlichen Zusammenhalt leisten, bei der dazu notwendigen Mobilität zu entlasten. ■ Die pauschale Einordnung in alte und junge Beschäftigte ist altersdiskriminierend und darf in der Arbeitswelt des öffentlichen Dienstes keinen Platz mehr haben, wenn drängende Probleme wie Nachwuchs- und Fachkräftemangel nachhaltig gelöst werden sollen“, stellt der Vorsitzende der dbb bundesseniorenvetretung, Horst Günther Klitzing, klar. Aus Sicht der dbb bundesseniorenvertretung wird das Potenzial von Altersvielfalt in der Arbeitswelt bislang stark unterschätzt. Dabei kann die Kombination aus jüngeren und älteren Mitarbeitenden für eine zielorientierte Fehlerkultur und ein Klima des gegenseitigen Lernens sorgen. Wenn die herrschenden Vorurteile und Missverständnisse in Bezug auf Altersfragen aufgelöst werden sollen, muss der öffentliche Dienst in allen Bereichen Arbeitsumfelder schaffen, die auf Wertschätzung und gegenseitigem Verständnis basieren: „So kann Altersdiversität in der Arbeitswelt Teams noch erfolgreicher machen“, ist der Chef der dbb Senioren überzeugt. ■ Model Foto: Colourbox.de Foto: graja/Colourbox.de 36 INTERN dbb magazin | April 2022

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