dbb magazin 10/2021

europa die rescEU-Flotte von Lösch­ flugzeugen ihren Wert einmal mehr unter Beweis gestellt ha­ ben – sowohl in Griechenland, aber auch in anderen Regionen des Kontinents. Er weist allerdings darauf hin, dass Bedarf an mehr bestünde. Aus diesem Grund arbeitet die EU mit den Mitgliedstaaten, darunter auch Griechenland, zusammen, um die rescEU-­ Kapazität an Löschflugzeugen in naher Zukunft zu erhöhen. „Der Aufbau von EU-Reserven und -Kapazitäten ist ein lang­ fristiges Unterfangen, das sich mit den immer deutlicher wer­ denden Folgen des Klimawan­ dels befasst, um zum Schutz unserer Bürger und unserer Natur beizutragen. Ich möchte jedoch daran erinnern, dass Vorbeugung und Anpassung für die langfristige Bewälti­ gung verschiedener Katastro­ phen weiterhin von zentraler Bedeutung sind“, so Lenarčič. Robuste Hilfe bei Überlastung der nationalen Kapazitäten Zypern, Griechenland, Italien sowie Albanien, Algerien, Nordmazedonien und die Türkei hatten im Rahmen des EU-Katastrophenschutzver­ fahrens Verstärkung für die Brandbekämpfung angefor­ dert. Daraufhin hat die EU 16 Flugzeuge, drei Hubschrauber, etwa 1300 Ersthelferinnen und Ersthelfer sowie mehr als 290 Fahrzeuge entsandt. Allein für Griechenland wur­ den als Reaktion auf die Hilfe­ ersuche in kurzer Zeit Lösch­ hilfe aus elf EU-Mitgliedstaa- ten, unter anderem auch Deutschland, mobilisiert, um die nationalen und loka- len Löscharbeiten zu unter­ stützen. Diese setzten sich aus Teams von Bodenfeuer­ wehrleuten und Löschflugzeu­ gen sowie Löschflugzeugen aus der EU-eigenen rescEU-­ Reserve zusammen. Das EU-Katastrophenschutz­ verfahren, in dem die Ressour­ cen der Mitgliedstaaten gebün­ delt werden, und die rescEU- Flotte sind ein flexibles EU-­ Instrument, mit dem robuste Unterstützung geleistet wer­ den kann, wenn die nationalen Kapazitäten überlastet sind. Bereits im Oktober 2001 rich­ tete die Europäische Kommissi­ on das Katastrophenschutzver­ fahren ein. Laut Kommission zielt das Verfahren darauf ab, die Zusammenarbeit zwischen den EU-Mitgliedstaaten und den sechs teilnehmenden Staa­ ten im Bereich des Katastro­ phenschutzes zu verstärken, um die Prävention, die Bereit­ schaft und die Reaktion auf Katastrophen zu verbessern. Wenn ein Notfall die Reakti­ onskapazitäten eines Landes in Europa und darüber hinaus übersteigt, ist es dem Land möglich, über das Verfahren Hilfe zu erbitten. Die Europäi­ sche Kommission spielt eine zentrale Rolle bei der Koordi­ nierung der weltweiten Katas­ trophenhilfe und beteiligt sich mit mindestens 75 Prozent an den Transport- und Durchfüh­ rungskosten der Einsätze. EU-Finanzhilfen für von Katastrophen betroffene Länder Generell gilt, dass durch die EU-Katastrophenschutzverfah­ ren die drei Hauptaspekte von Maßnahmen zum Katastro­ phenschutz abgedeckt wer­ den: Prävention, Bereitschaft und Reaktion auf Katastro­ phen. Durch das Verfahren werden Schulungsmaßnah­ men, Übungen, Studien und Projekte zur Prävention und Vorbereitung sowie der Trans­ port von Sachleistungen in das von einer Katastrophe betrof­ fene Land finanziert. Öffentli­ che und private Einrichtungen sowie internationale Organisa­ tionen sind berechtigt, Vor­ schläge für Schutzverfahren einzureichen. Der für den europäischen Grünen Deal zuständige Exe­ kutiv-Vizepräsident Frans Tim­ mermans erklärte in diesem Zusammenhang: „Bäume sind unsere Verbündeten im Kampf gegen Klimawandel und Biodi­ versitätskrise. Bäume tragen dazu bei, die Luft sauberer zu machen und Städte kühler zu halten und sie nehmen CO 2 auf. Die Menschen haben bereits Raubbau an den Wäldern der Welt betrieben und Waldbrän­ de sind eine zusätzliche Bedro­ hung.“ Da die Waldbrandgefahr durch steigende Temperaturen und zunehmende Dürren noch verschärft würde, seien ein ver­ stärkter Waldschutz, eine bes­ sere Prävention und schnellere Gegenmaßnahmen von ele­ mentarer Bedeutung en < Das EU-Katastrophenschutzverfahren . . wurde seit seiner Einrichtung im Jahr 2001 mehr als 500-mal zur Reaktion auf Notsituationen eingesetzt. Das Verfahren umfasst Reaktionskapazitäten aus allen EU-Mitglied­ staaten. Neben den EU-Mitgliedstaaten nehmen Island, Norwegen, Serbien, Nordmazedonien, Montenegro und die Türkei teil. Das Verfahren kann für Einsätze innerhalb der EU und weltweit in Anspruch genommen werden. Es beinhaltet gemeinsame Katastrophenpräventions- und -vorsor­ gemaßnahmen. Foto: Colourbox.de Foto: Florian Blümm/Colourbox.de 25 dbb > dbb magazin | Oktober 2021

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