dbb magazin 1-2/2021

Monitor öffentlicher Dienst 2021 Der öffentliche Dienst ist wirtschaftlich und leistungsfähig Im europäischen Vergleich schneidet der öffentli­ che Dienst in Deutschland gut ab, was Leistungs­ fähigkeit, Wirtschaftlichkeit und Transparenz betrifft. Das geht aus dem „Monitor öffentlicher Dienst 2021“ hervor, den der dbb beamtenbund und tarifunion regelmäßig zum Jahresbeginn herausgibt. Anhand aktueller Zahlen der Organisation für wirtschaft­ liche Zusammenarbeit und Entwicklung (Organisation for Economic Cooperation and Development, OECD) und des Statistischen Amtes der Euro­ päischen Union (eurostat) ist erkennbar, dass Deutschland im Jahr 2018 nur rund 7,8 Pro­ zent seines Bruttoinlands­ produktes für die Beschäftig­ tenentgelte des öffentlichen Dienstes aufgewendet hat, während die Spitzenreiter Dä­ nemark 15,2 Prozent, Schwe­ den 12,7 Prozent und Frank­ reich 12,5 Prozent ausgegeben haben. Das spiegelt sich auch im Per­ sonalstand wider: Dänemark beschäftigte im Jahr 2017 rund 28 Prozent aller Erwerbstäti­ gen im öffentlichen Dienst, Schweden rund 29 Prozent und Frankreich rund 23 Prozent. Spitzenreiter ist hier Norwegen mit über 30 Prozent, während in Deutschland nur rund 10,5 Prozent aller Beschäftigten im öffentlichen Dienst arbeiten. Gleichzeitig gehört Deutsch­ land zu den Top Ten der euro­ päischen Länder, in denen Bür­ gerinnen und Bürger das größte Vertrauen in die Un­ parteilichkeit des öffentlichen Dienstes sowie in Regierung und Verwaltung setzen. „Die Zahlen widerlegen die immer wieder gern vertretene These, der öffentliche Dienst sei zu teuer und zu unwirt­ schaftlich“, bekräftigte dbb Chef Ulrich Silberbach. Im Gegenteil dürfe der hohe Grad an Effizienz nicht dazu führen, die Leistungsfähigkeit des öffentlichen Dienstes in Deutschland zu überschätzen. Es zeige sich nicht erst in der aktuellen Krise, dass „an allen Ecken und Enden Personal fehlt. Wenn wir derzeit schon rund 300000 Beschäftigte zu wenig haben und bis zum Jahr 2029 rund 27 Prozent oder 1,27 Millionen der heute 55-Jährigen altersbedingt aus dem öffentlichen Dienst aus­ scheiden, kann die Devise nur lauten, Fachkräfte zu gewin­ nen und massiv in Ausbildung zu investieren“, so Silberbach. „Nur so werden wir unseren europäischen Spitzenplatz auch künftig verteidigen können.“ < Hintergrund Der Monitor öffentlicher Dienst ermöglicht einen objektiven Über­ blick über die wichtigsten Eckdaten des öffentlichen Dienstes in Deutschland und liefert eine belastbare Datengrundlage. Aufbauend auf den jeweils neuesten Zahlen des Statistischen Bun­ desamtes und der Statistischen Landesämter, auf Informationen der Bundesministerien sowie Erhebungen europäischer Institutio­ nen und auf eigenen Berechnungen ist der Monitor öffentlicher Dienst als schnelles Nachschlagewerk mit seinen Zahlen, Daten und Fakten unverzichtbar. Er kann unter www.dbb.de/presse/mediathek/ kostenlos im PDF-Format heruntergeladen werden. Monitor öffentlicher Dienst 2021 blickpunkt Model Foto: Syda Productions/Colourbox.de 29 > dbb magazin | Januar/Februar 2021

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