dbb magazin 12/2020

mitgliedsgewerkschaften << dbb sachsen-anhalt Personal für die Gesundheitsämter Die Landesregierung Sachsen- Anhalt hatte am 29. Oktober 2020 vereinbart, die kommu­ nalen Gesundheitsämter unter anderem durch Personal aus der unmittelbaren Landesver­ waltung zu unterstützen. Der dbb landesbund befürwortet diese Entscheidung. „Der Öffentliche Gesundheits­ dienst hat einen wesentlichen Anteil daran, dass wir das In­ fektionsgeschehen in Deutsch­ land noch weitgehend unter Kontrolle halten konnten und können“, sagte Wolfgang Lade­ beck, dbb Landesvorsitzender sachsen-anhalt, am 11. No­ vember 2020. Vor allem die Kontaktpersonen-Nachverfol­ gung sei sehr zeit- und ressour­ cenintensiv. Alle Ressorts wurden gebeten, dem Pandemiestab Personal zur Unterstützung der Gesund­ heitsämter zu benennen. Hier­ bei soll grundsätzlich Personal ausgewählt werden, das sich freiwillig für eine entsprechen­ de Tätigkeit entscheidet. Bis Mitte November hätten sich bereits rund 180 Freiwillige aus der Landesverwaltung für die­ se Aufgabe gemeldet. Sie wür­ den je nach Bedarf den Kom­ munen zugeteilt werden. Für einen Einsatz in den kommu­ nalen Gesundheitsbehörden kommen sowohl Beamtinnen und Beamte als auch Tarifbe­ schäftigte in Betracht. Der akute Personalmangel be­ trifft nicht mehr nur Lehrkräfte, Polizistinnen und Polizisten so­ wie Pflegekräfte, sondern auch andere Berufsgruppen in rele­ vanten Behörden. „Die fatale Personalpolitik ist so weit vor­ angeschritten, dass die Behör­ den teilweise vor dem Kontroll­ verlust stehen. Und daran ist nicht alleine die gegenwärtige Pandemie-Entwicklung schuld, sondern eine fehlerhafte Politik beim Einsatz des Personals“, betonte Ladebeck. Nur eine ge­ schickte Weitsicht in der Perso­ nalpolitik und eine massive Aufstockung der Ressourcen für eine Digitalisierung der Ver­ waltung könne die prekäre Si­ tuation positiv beeinflussen. << VDR Lehrkräfte müssen Demokratie stärken Der 16. Kinder- und Jugendbe­ richt zum Thema „Förderung demokratischer Bildung im Kindes- und Jugendalter“ hat Defizite in der politischen Bil­ dung aufgezeigt. Jürgen Böhm, Vorsitzender des Deutschen Realschullehrerverbands (VDR), forderte am 12. November 2020 Lehrkräfte auf, für die Stärkung der Demokratie Stel­ lung zu beziehen. „Die politische Bildung an Schu­ len darf gerade jetzt, in einer Zeit der Krise, nicht vernachläs­ sigt werden und muss zuverläs­ sig Bestandteil im gesamten Unterrichtsprozess über alle Fä­ cher hinweg sein“, sagte Böhm, der auch stellvertretender dbb Bundesvorsitzender ist. Die jun­ gen Menschen brauchen mehr denn je Halt, Sicherheit und Ori­ entierung durch eine intensive Wertevermittlung und das Ver­ trauen in demokratische Struk­ turen und Prozesse.“ Besonders die jüngsten Ereig­ nisse in Frankreich, aber auch in Deutschland zeigten, dass ein Einstehen für die demokra­ tischen Werte und Pluralismus an allen Schulen gelebt werden müsse. „Wir dürfen unsere Ge­ sellschaft nicht den Extremis­ ten und Antidemokraten über­ lassen. Dabei spielen eben auch praktische Erfahrungen beim Erlernen demokratischer Prozesse eine Rolle. Wir brau­ chen starke junge Menschen, die den Blendern widerstehen. Genau hier sind Schule und Bil­ dung gefordert – und genau da haben wir noch erhebliche Defizite“, so Böhm. << BDF Deutscher Forst-Gewerkschaftstag Unter demMotto „Gemeinsam für den Wald“ waren Vertre­ ter(innen) der deutschen Forstleute vom 21. bis 24. Oktober 2020 in Göttingen zum Deutschen Forst-Gewerkschaftstag des Bundes Deutscher Forstleute (BDF) zusammengekommen. Der alle vier Jahre stattfindende Deutsche Forst-Gewerkschaftstag formu­ lierte Aufgabenstellungen als Auftrag für die neue Legislatur. Turnusgemäß stand auch die Wahl der neuen BDF-Führungsspit­ ze auf der Tagesordnung. Die Delegierten wählten Ulrich Dohle einstimmig erneut zum Bundesvorsitzen, als seine fünf Stellver­ treter(innen) wurden Max Kammermeier, Henning Schmidtke, Matthias Schmitt, Anna von Steen und Gerhard Tenkhoff ge­ wählt. Frank Glor ist neuer Schatzmeister. „Ich freue mich über das so eindeutig ausgesprochene Vertrauen. Mit der neuen Bundesleitung hat der BDF eine verjüngte und sehr gut aufgestellte sowie schlagkräftige Speerspitze. Ich erwarte auch neue Ideen und innovative Ansätze im Engagement des BDF für die Forstleute und den Wald insgesamt“, bewertete BDF-Chef Ulrich Dohle das neue Führungsteam seiner Fachgewerkschaft. > Jürgen Böhm, Bundesvorsitzender des VDR > Wolfgang Ladebeck, Vorsitzender des dbb sachsen-anhalt << Die neue BDF-Bundesleitung. Stehend: Ulrich Dohle (BDF-Bundesvorsit­ zender), stellvertretende Bundevorsitzende Anna von Steen, Gerhard Tenkhoff; kniend: Frank Glor (Schatzmeister), Max Kammermeier (stell­ vertretender Bundesvorsitzender) (von links). Nicht im Bild, da online zugeschaltet: stellvertretende Bundesvorsitzende Henning Schmidtke, Matthias Schmitt © BDF/Jens Düring 42 dbb > dbb magazin | Dezember 2020

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