dbb magazin 11/2020

senioren Hauptversammlung der dbb bundesseniorenvertretung Renten im Osten an Westniveau anpassen Auf der Hauptversammlung der dbb bundesseniorenvertretung machte sich dbb Chef Ulrich Silberbach für eine gerechtere Rentenpolitik stark. 30 Jahre nach der Wiedervereinigung sei es überfällig, die Renten in den neuen Bundesländern an das Niveau imWesten anzupassen. „Für die von der Rentenüberlei­ tung besonders belasteten Kol­ leginnen und Kollegen – bei­ spielsweise die Angehörigen der ehemaligen Deutschen Reichsbahn oder Post – ist ein Ausgleich dringend notwen­ dig“, betonte der dbb Bundes­ vorsitzende am 6. Oktober in Berlin. „Das ist für viele Men­ schen eine Frage von Gerech­ tigkeit, denn die Lebenshal­ tungskosten haben sich sehr viel schneller angeglichen als die Renten.“ << Silberbach: Angleichung überfällig Silberbach bedankte sich für das Engagement der dbb bun­ desseniorenvertretung, die sich immer wieder für die Belange der Seniorinnen und Senioren innerhalb und außerhalb der Organisation starkmache: „Die dbb bundesseniorenvertretung setzt mit ihren Tagungen seit geraumer Zeit Akzente in seni­ oren- und sozialpolitischen Themen. Daher sind diese Ver­ anstaltungen ein fester Be­ standteil des dbb Programms: Wir wollen mit Vertretungen der Politik ins Gespräch kom­ men, eine Plattform zum Infor­ mationsaustausch bieten und uns vernetzen.“ << Klitzing: Pflege- zuschüsse begrüßt Der Vorsitzende der dbb bun­ desseniorenvertretung, Horst Günther Klitzing, begrüßte die geplanten Zuschüsse zur Pflege­ versicherung aus Steuermitteln. „Die steigenden Eigenbeträge bei der stationären Versorgung bereiten Pflegebedürftigen sowie ihren Angehörigen zu­ nehmend Kopfzerbrechen. Das Vorhaben von Bundesgesund­ heitsminister Jens Spahn, die pflegebezogenen Eigenbeträge auf 700 Euro monatlich zu be­ grenzen und nach drei Jahren ganz auf diese zu verzichten, geht aus diesemGrund definitiv in die richtige Richtung“, mach­ te Klitzing deutlich. Jedoch müs­ se man hier von einem Einfrie­ ren auf hohemNiveau sprechen – schließlich liege der durch­ schnittliche pflegebedingte Eigenbetrag bereits bei knapp 700 Euro. << Apfelbaum: Digitale Souveränität In ihrem Gastvortrag stellte Prof. Dr. Birgit Apfelbaum zen­ trale Ergebnisse des Achten Al­ tersberichtes der Bundesregie­ rung vor. „Für mich liegt der besondere Wert des Achten Altersberichtes darin, Akteuren aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft eine Handrei­ chung zu übergeben, die den reflektierten Umgang mit Her­ ausforderungen der Digitalisie­ rung optimieren kann“, sagte Apfelbaum, die Mitglied der Achten Altersberichtskommis­ sion ist. Birgit Apfelbaum lehrt als Kommunikations- und Sozi­ alwissenschaftlerin an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Harz. Apfelbaum unterstrich wie wichtig es sei, unterstüt­ zende Rahmenbedingungen für digitale Teilhabe und Sou­ veränität älterer Menschen aktiv zu gestalten: „Hier geht es ebenso um die zielgruppen­ orientierte Entwicklung und Integration digitaler Anwen­ dungen in vertraute Alltagsab­ läufe wie um qualitätsgeprüfte << Ulrich Silberbach << Birgit Apfelbaum << Die Hauptversammlung tagte trotz Pandemieabstand ganz nah an aktuellen seniorenpoli­ tischen Themen. © Marco Urban (5) << Horst Günther Klitzing 40 > dbb magazin | November 2020

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