dbb magazin 6/2020

online te des Hackathons auf. So will „Coronav“ die Notruf-Hotlines entlasten und „I.R.I.S.“ den Aus­ tausch zwischen Behörden und medizinischem Personal ver­ bessern. Das Projekt „DEalog“ soll die Kommunikation zwi­ schen den Behörden und der Bevölkerung verbessern, da ge­ rade in Krisenzeiten Quantität und Qualität der Informationen höchst unterschiedlich sind. „IDA“ will die Kontakte zwi­ schen Auslandsdeutschen und den konsularischen Vertretun­ gen der Bundesrepublik etab­ lieren und verstetigen. << Ideen für Wirtschaft und Verwaltung Beim Hackathon wurden auch Lösungen für die Herausforde­ rungen der Verwaltung ge­ sucht. Bei „CallvsCorona“ sollen Sprachnachrichten im Ausland verschickt werden. „Fastborder­ crossing“ stellt in Windeseile Passierscheine für den Grenz­ übertritt aus und „U:DO“ hilft beim Antrag auf Kurzarbeiter­ geld. Auch zahlreiche Ideen für die Wirtschaft haben die Teil­ nehmer des Hackathons ange­ packt. „Colivery“ bietet Liefer­ dienste für die sogenannten Risikogruppen an. Dieser Pro­ blematik haben sich auch „Machbarschaft“, „Small busi­ ness hero“ und „Wirfueruns“ angenommen. „Openlogistics“ sorgt für funktionierende Lie­ ferketten, „Wirbliebenliquide“ unterstützt Firmen bei der Antragstellung von Fördermit­ teln. Arbeitssuchende Men­ schen können über „JAY“ mit verschiedenen Unternehmen in Kontakt treten. In Zeiten fehlender direkter persönlicher Kontakte soll mit „Videobesuch“ Familien, Verwandten und Freunden der Besuch bei lieben und gelieb­ ten Menschen in Altenheimen ermöglicht werden. Ebenso möchte „meinegemeinde. digital“ die Gläubigen aller Konfessionen mit ihren Ge­ meinden und darüber hinaus zusammenbringen. Helge Braun, Chef des Bundes­ kanzleramts, stellte fest: „Das Wochenende hat gezeigt: Wir können als Gemeinschaft viel bewegen!“ Für Dorothee Bär, Staatsministerin für Digitalisie­ rung im Bundeskanzleramt, bie­ ten die Lösungsansätze „auch Möglichkeiten für eine neue Politik“. Laut Umfrage hat der Hackathon das Vertrauen von 55 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer in die Regierung gestärkt. Besonders gewert­ schätzt wurde, dass „die Regie­ rung eine echte Partizipations­ möglichkeit geschaffen hat“. Die eigentliche Arbeit beginnt aber erst nach dem Event, denn die Dringlichkeit der Herausfor­ derungen fordert eine schnelle Umsetzung der relevantesten Lösungen, damit sie schnell für die Menschen nutzbar werden, die sie ammeisten brauchen. Die Organisatoren starten des­ halb das unter der Schirmherr­ schaft von Helge Braun stehen­ de „#WirVsVirus Solution Enabler Programm“. In dessen Rahmen werden nicht nur die Top-20-Lösungen umgesetzt. Darüber hinaus konnten sich bis 3. April weitere Teams aus dem Hackathon sowie andere Lösungen, die außerhalb des Hackathons entstanden sind, bewerben. Ziel des Solution Enabler Programms ist es, Lö­ sungen schnell umzusetzen und breitflächig zugänglich zu machen. Damit die Projekte in die Praxis eingesetzt werden können, folgt in den nächsten Wochen ein mehrstufiges Pro­ gramm. Zunächst wird getes­ tet, welche Ideen tatsächlich funktionieren. Erfahrene Ent­ wickler aus der Start-up-Szene werden den Projekten als Men­ toren an die Seite gestellt. Natürlich müssen die Initiati­ ven auch finanziert werden. Neben Crowdfunding-Aufrufen wird die Bundesregierung fi­ nanzielle Mittel bereitstellen, wie Digitalstaatsministerin Bär betonte. „Bei vielversprechen­ den Projekten übernehmen wir auch gerne die Patenschaft“, erklärte Bär. Sie sagte außer­ dem zu, bei EU-Partnern für die Ideen zu werben. br © Unsplash.com / John Schnobrich © Unsplash.com / Arlington Research 41 dbb > dbb magazin | Juni 2020

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