dbb magazin 1-2/2020

© MrOrwell vorgestellt Bonn auf demWeg zur Smart City Baustelle Bürgeramt Die Bonner bauen ihre Bürgerbüros zu digitalen Dienstleistungszentren um – „buchstäblich“ und die betroffenen „Kunden“ und Beschäftigten müssen darunter auch leiden, jedenfalls bis Ende Januar. Dann sollen die Baumaßnahmen im Stadt- haus abgeschlossen und der Service- und Besu- cherbereich neu und smart und nutzerfreundlich und digital sein. Im neuen zentralen Dienstleis- tungszentrum werden Bür- geramt und Kfz-Zulassungs- stelle zusammengefasst, alle Dienstleistungen aus einer Hand, mit einem Termin. Der Warte- und Service- bereich wird erweitert, umgebaut und um digitale „Speedcapture“-Automaten ergänzt. „Hier können die Bür- gerinnen und Bürger biome­ trische Fotos machen, ihre Per- sonendaten hochladen und ihre elektronische Signatur hinterlegen“, erklärt Stadtdi- rektor Wolfgang Fuchs beim Rundgang mit Ulrich Silber- bach. Der dbb Chef will sich bei seinem Besuch über die „Smarte Stadt Bonn“ informie- ren sowie mit Stadtoberen und Personalrat über Chancen und mögliche Probleme sprechen. „Wenn die Bürgerdaten schon vor dem eigentlichen Bera- tungstermin im System sind, erspart das allen lästige Warte- zeit und doppelte Rückfragen“, so Fuchs. Momentan sei die Situation auf der „Baustelle Bürgeramt“ für alle noch et- was stressig, berichtet Perso- nalrat Christoph Busch von der komba. „Lärm, Staub, Enge – alles nicht ideal, aber auch die Kolleginnen und Kollegen versprechen sich viel vom Um- bau. Was wir durch die Digita­ lisierung an Zeit einsparen, können wir in die Beratung der Bürgerinnen und Bürger inves- tieren.“ Eins müsse allerdings klar sein, so Busch: „Weiterer Personalabbau lässt sich damit nicht ausgleichen. Wir kriegen doch jetzt schon nicht mehr die Leute, die wir brauchen, vor allem im IT-Bereich. Da ist der Arbeitsmarkt in Bonn nun wirklich umkämpft.“ Nach dem Smart City Index 2019 des Bundesverbands In- formationswirtschaft (BITKOM) liegt Bonn beim Thema Online- Bürgerservices und Verwaltung bereits jetzt auf Platz drei aller 81 deutschen Großstädte (über 100 000 Einwohner). Die Pro- jekte reichen von digitalen Bil- dungsangeboten für Schulen und Kitas zur Steigerung der IT-Medienkompetenz über die Online-Beihilfebearbeitung für die Beamtenschaft bis hin zur Zuteilung der Bonner Elek­ tro-Dienstwagen – alles digital und per App, mehr Carsharing als Fuhrparkverwaltung. Andreas Leinhaas, zuständig für Personal- und Organisati- onsentwicklung, weist im Ge- spräch darauf hin, dass es bei << Ulrich Silberbach lässt sich im Bonner Stadthaus die Vorteile der Speed- capture-Automaten demonstrieren. << Stadtdirektor Wolfgang Fuchs erläutert das Smart-City-Konzept. © Roberto Pfeil (4) 10 dbb > dbb magazin | Januar/Februar 2020

RkJQdWJsaXNoZXIy Mjc4MQ==