dbb magazin 9/2021

nachrichten Kundgebung in Berlin Beschäftigte solidarisieren sich Im Tarifkonflikt bei der Deutschen Bahn (DB) wird die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) von den Beschäftigten des öffentlichen Dienstes aus der dbb Familie unterstützt. Um die berechtigten Einkom­ mensforderungen der Bahn­ beschäftigten durchzusetzen, haben GDL und dbb gemein­ sam am 17. August 2021 vor dem „Bahntower“ am Potsda­ mer Platz in Berlin protestiert. „Der dbb ist eine Solidarge­ meinschaft. Wenn eine unserer Mitgliedsgewerkschaften in einen Streik gezwungen wird, wie jetzt die GDL vom DB-Ma­ nagement, dann stehen wir eng zusammen. Deshalb freut es mich, dass Kolleginnen und Kollegen aus verschiedenen Be­ reichen des öffentlichen Diens­ tes hier klar Stellung beziehen“, sagte der dbb Bundesvorsit­ zende Ulrich Silberbach. „Das Signal an die Bahnbosse ist klar: Schluss mit den medialen Nebelkerzen, her mit den ver­ handlungsfähigen Angeboten!“ Der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky, gleichzeitig stellvertretender Bundesvorsit­ zender des dbb, war ebenfalls erfreut über die Solidarität: „Wir sind Gegenwind gewöhnt. Aber Rückenwind ist natürlich besser. Deshalb tut es gut, die­ se Unterstützung aus der dbb Familie zu sehen. Wir werden weiter entschlossen dafür kämpfen, dass unsere Kollegin­ nen und Kollegen von der Bahn nicht finanziell abgehängt wer­ den, während sich das Manage­ ment hohe Bonuszahlungen genehmigt. Das Land braucht eine starke Deutsche Bahn. Da­ für brauchen wir qualifiziertes und motiviertes Personal. Da­ für brauchen wir anständige Arbeitsbedingungen. Dafür brauchen wir einen Bahnvor­ stand, der endlich seiner Ver­ antwortung gerecht wird. Es ist höchste Zeit!“ Zuvor hatte dbb Chef Silber­ bach den Streik der GDL bereits im Tagesspiegel (Ausgabe vom 17. August 2021) verteidigt: „Ein Streik soll Schmerzen ver­ ursachen und somit die Kom­ promissbereitschaft der Ar­ beitgeber erhöhen. Die Bahn hat binnen vieler Monate kein vernünftiges Angebot vorge­ legt, sodass der GDL keine an­ dere Wahl blieb als der Arbeits­ kampf.“ Daher gebe es auch großes Verständnis für das Vorgehen der GDL in der Bevöl­ kerung. Vermutlich seien sogar noch weitere Streikaktionen notwendig, auch wenn am langen Ende natürlich ein Kompromiss stehen müsse. < INSM-Bildungsmonitor 2021 Bessere Personalausstattung im Schulbereich Auch als Lehre aus der Corona-Pandemie fordert dbb Chef Ulrich Silberbach ein Umdenken bei der Personalpolitik der Länder im Schulbereich. „Wir dürfen nicht zulassen, dass die Corona-Pandemie unser Bildungssystem um Jahre zurückwirft und bestehende Missstän- de und Ungleichheiten zementiert“, sagte der dbb Bundesvorsit­ zende Ulrich Silberbach am 20. August 2021 anlässlich der Veröf­ fentlichung des Bildungsmonitors, den die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) jährlich vorlegt. „Gute Bildung darf keine Frage der sozialen Herkunft, des Wohnortes oder der Abstam­ mung sein. Es bedarf jetzt massiver Anstrengungen, um der Bil­ dung in unserem Land endlich die ihr gebührende Bedeutung zukommen zu lassen.“ Silberbach verlangt mehr Unterstützung und vor allemmehr Wertschätzung für die Lehrkräfte. „Die Kolleginnen und Kollegen leisten Unglaubliches. Sie leiden mit den Kindern und Jugendli­ chen, die schon so lange Zeit keinen normalen Schulalltag mehr hatten. Und sie müssen eine jahrelange, verfehlte Personalpolitik des Gros’ der Länder ausbaden. Wir stehen vor einem weiteren schwierigen Schuljahr und haben insgesamt viel zu wenig qualifi­ zierte Lehrerinnen und Lehrer sowie in mehreren Ländern Unter­ richtsausfall in einemMaße, das auch ohne die pandemiebeding­ ten Lernrückstände nicht verantwortbar wäre.“ < GDL-Chef Claus Weselsky freute sich, dass viele Mitglieder der „dbb Familie“ an der Kundgebung vor dem „Bahntower“ teilgenommen hatten, darunter auch dbb Tarifchef Volker Geyer und der dbb Bundes­ vorsitzende Ulrich Silberbach (von links). © Jan Brenner (2) 8 > dbb magazin | September 2021 dbb

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