dbb magazin 9/2021

mitgliedsgewerkschaften < VBE Impfung für über 12-Jährige nur freiwillig „Wir teilen die Bedenken des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, Kinder an der Schule zu impfen. Noch mehr als bei den Erwachse- nen sollte in dieser Alters- gruppe auf Freiwilligkeit ge- setzt werden“, erklärte der Bundesvorsitzende des Ver- bandes Bildung und Erzie- hung (VBE), Udo Beckmann, am 19. August 2021. „Deshalb ist es unbedingt notwendig, dass die betrof­ fenen Kinder gemeinsammit ihren Eltern und nach einer eingehenden Beratung durch den jeweiligen Kinder- oder Hausarzt eine informierte Entscheidung treffen. Ob dies einzulösen ist, wenn die Impfung in Impfmobilen vor der Schule erfolgt, halten wir für fraglich“, so Beckmann weiter. Grundsätzlich werde die Entscheidung der Ständigen Impfkommission, eine Emp- fehlung zur Impfung auch der 12- bis 17-Jährigen auszu- sprechen, begrüßt. „Natürlich ist jede Impfung ein Schritt zu mehr Sicherheit, weniger schweren Verläufen und dem Schutz für all jene, die nicht geimpft werden können. Gerade die Impfung jüngerer Jahrgänge trägt zudem da- zu bei, den Schulbetrieb sicherer zu gestalten“, so Beckmann. < komba gewerkschaft Mehr Personal für frühkindliche Bildung Der aktuelle Ländermonitor der Bertelsmann Stiftung zur frühkindlichen Bildung zeigt: Entweder mangelt es an Plät- zen oder an Rahmenbedingun- gen für qualitativ gute früh- kindliche Bildung. Um beidem zu begegnen, braucht es vor allemmehr Kitabeschäftigte, ist die stellvertretende Bun­ desvorsitzende und Vorsitzen- de des Fachbereiches Sozial- und Erziehungsdienst der komba gewerkschaft, Sandra van Heemskerk, überzeugt. Laut Ländermonitor sind die Qualitätsstandards in der Kita- landschaft bundesweit weiter ungleich. Während es imWes- ten zu wenig Kitaplätze gibt, fällt der Personalschlüssel im Osten schlechter aus. Nach Auffassung der komba sind für beide Herausforderungen Per- sonalgewinnung und -bindung unerlässlich, da laut Studiener- gebnissen zwischen dem vor- aussichtlichen Personalbedarf und dem zu erwartendem Fachkräfteangebot eine Lücke von bundesweit mehr als 230000 Erzieherinnen und Erziehern besteht. „Die zeigt, dass es in diesem Jahrzehnt kaummöglich ist, dem Fachkräftemangel wirk- sam zu begegnen. Die Politik muss daher ihre ganze Auf- merksamkeit auf das Thema Personalgewinnung/-bindung richten“, machte Sandra van Heemskerk am 23. August 2021 deutlich. Um die Ausbil- dungskapazitäten zu erhö- hen, fehle es beispielsweise an Berufs- und Fachschulleh- rer(inne)n. Außerdem erhöht sich der Personalbedarf mit dem Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder ab 2026 zusätzlich. Die Zahlen könnten zudem um einiges höher ausfallen, da die Datenerhebung des Ländermonitors vor Beginn der Corona-Pandemie erfolg- te (Stichtag: 1. März 2020): „Wir wissen, dass gerade während Corona zahlreiche Fachkräfte mit dem Gedan- ken gespielt haben, das System zu verlassen. Einige haben es auch getan.“ An Beispielen wie diesem zeige sich, wie wichtig neben der Fachkräftegewinnung die Personalbindung sei: „Die Kitabeschäftigten brauchen insgesamt bessere Arbeits- und Rahmenbedingungen, attraktive Verdienstmöglich- keiten und berufliche Per­ spektiven.“ Notwendige finanzielle Mit- tel für den Fachkräftebedarf könnten nicht zuletzt aus dem „Gute-KiTa-Gesetz“ kommen, resümierte van Heemskerk. Die komba unterstütze daher ausdrücklich die Forderung der Bertelsmann Stiftung, die Gelder des Bundes über das Jahr 2022 fortzusetzen. < dbb m-v und dbb s-h Gedenken zum 60. Jahrestag des Mauerbaus Am 13. August 2021 fand im Schweriner Stadtschloss eine gemeinsame Gedenk­ veranstaltung der Präsidentin des Landtages Mecklenburg- Vorpommern, Birgit Hesse, und der Vizepräsidentin des Schles- wig-Holsteinischen Landtags, Aminata Touré, zum 60. Jahres- tag des Mauerbaus statt. Auch die Chefs der beiden dbb Landesbünde nahmen teil. Dietmar Knecht (dbb meck­ lenburg-vorpommern) und Kai Tellkamp (dbb schleswig- holstein) erklärten dort ge- meinsam: „Die Geschichte hat bewiesen, dass sich Men- schen nicht spalten lassen, egal was die politische Füh- rung beabsichtigt und egal wie lange der Missstand anhält. Für uns als gewerk- schaftliche Interessenver­ treter ist besonders deutlich geworden, wie unterschied- lich – obwohl die Mauer nun mit 32 Jahren länger weg ist als sie je stand – die Nachwir- kungen in unseren beiden Nachbarländern noch sind. Das spornt uns an, weiterhin dafür zu kämpfen, dass noch vorhandene Trennlinien ins- besondere bei den Arbeits- und Lebensbedingungen end- lich verschwinden und damit das unsägliche Kapitel der deutsch-deutschen Teilung abgehakt werden kann.“ > Dietmar Knecht, Vorsitzender des dbb mecklenburg-vorpommern > Kai Tellkamp, Vorsitzender des dbb schleswig-holstein > Udo Beckmann, Bundesvorsitzender des VBE > Sandra van Heemskerk, stellvertretende Bundesvorsit- zende der komba gewerkschaft 46 dbb > dbb magazin | September 2021

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