Verhandlungen einfach auszuklammern. „Das werden wir nicht zulassen“, so Hemsing. Geyer und Hemsing stellten aber auch klar, dass der dbb „mit seinen Forderungen und mit seiner Kritik keine offenen Türen einrennen wird. Und deshalb brauchen wir nicht nur motivierende Forderungen und gute Argumente, sondern auch Geschlossenheit und Aktionsfähigkeit, um unsere berechtigten Anliegen durchzusetzen.“ Roland Staude, Landesvorsitzender des DBB NRW, hatte vor der BTK darauf hingewiesen, dass die „zeit- und wirkungsgleiche Übertragung des zu erzielenden Tarifergebnisses zum Lackmustest für die Landesregierungen wird, ob sie es mit ihrer Wertschätzung für den öffentlichen Dienst tatsächlich ernst meinen“. Die Übertragung auf die Landes- und Kommunalbeamtinnen und -beamten sowie die Versorgungsempfängerinnen und -empfänger werde in nahezu allen Bundesländern kein Selbstläufer. 7 % auch für Hessen gefordert „Wir sehen unsere Tarifforderungen als Beitrag zur ‚Investitionsoffensive für Hessen‘“, sagte dbb-Tarifchef Andreas Hemsing am 24. November 2025 in Berlin nach der Forderungsfindung. Der hessische Ministerpräsident Boris Rhein hatte bereits im Juni von einer entsprechenden Offensive gesprochen. Hemsing: „Ein starkes Hessen braucht einen starken Landesdienst. Wenn der Ministerpräsident und Innenminister Roman Poseck es ernst damit meinen, dürfen sie unsere Forderung nicht wie üblich als unrealistisch abtun, sondern müssen sie als Chance begreifen, in die Beschäftigten und die Zukunft Hessens zu investieren. Es geht hier um nicht weniger als die Frage, was Hessen sein will: Vorbild oder Mittelmaß.“ Heini Schmitt, Vorsitzender des dbb Hessen, sagte: „Die ausgehandelten Ergebnisse der Tarifeinigung müssen selbstverständlich zeitgleich und systemkonform auf die Beamtinnen und Beamten sowie die Versorgungsempfängerinnen und -empfänger übertragen werden. Nach jahrelang andauernder verfassungswidriger Unteralimentation darf etwas Anderes erst gar nicht in Erwägung gezogen werden.“ Der dbb fordert das Land auf, direkt zur ersten Verhandlungsrunde klarzustellen, die Beamtinnen und Beamten des Landes und der Kommunen nicht im Regen stehen zu lassen. _ > Erhöhung der Tabellenentgelte um 7 Prozent, mindestens 300 Euro bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. > Erhöhung der Zeitzuschläge gemäß § 8 Abs. 1 TV-L um jeweils 20 Prozentpunkte und Errechnung auf der Basis der individuellen Stufe, mindestens jedoch der Stufe 3. > Erhöhung der Entgelte der Auszubildenden, Studierenden, Praktikantinnen und Praktikanten um 200 Euro monatlich bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. > Übernahme der Auszubildenden und dual Studierenden nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung unbefristet und in Vollzeit im erlernten Beruf. > Tarifierung der Arbeitsbedingungen der studentischen Beschäftigten, insbesondere: einheitliches Mindeststundenentgelt von 17 Euro im ersten Beschäftigungsjahr, 18 Euro im zweiten Beschäftigungsjahr und 19 Euro ab dem dritten Beschäftigungsjahr (Beginn ab dem ersten Arbeitsvertrag) bei einer Mindestvertragslaufzeit von 24 Monaten für jeden einzelnen Vertrag; Mindeststundenumfang von 40 Stunden pro Monat. Von den Verhandlungen mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) sind etwa 3,5 Millionen Beschäftigte betroffen: direkt rund 1,1 Millionen Tarifbeschäftigte der Bundesländer (außer Hessen), indirekt rund 1,4 Millionen Beamtinnen und Beamte der entsprechenden Länder und Kommunen sowie rund eine Million Versorgungsempfängerinnen und Versorgungsempfänger. Es sind drei Verhandlungsrunden für den 3. Dezember 2025, den 15./16. Januar sowie den 11. bis 13. Februar 2026 vereinbart. Alle Informationen zur Einkommensrunde gibt es unter dbb.de/einkommensrunde. Das fordern die Gewerkschaften dbb-Tarifchef Andreas Hemsing. Das Tarifergebnis für die Beschäftigten von Bund und Kommunen – hier Kolleginnen und Kollegen am 13. März 2025 in Bochum – gilt als Messlatte für die Länderrunde. © Friedhelm Windmüller © Friedhelm Windmüller AKTUELL 5 dbb magazin | Dezember 2025
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