Foto: r.classen/Colourbox.de 67. Jahrestagung in Köln Starker Staat – Krisenfest und Bürgernah. Multiple Krisen fordern Deutschland und seinen öffentlichen Dienst auf verschiedenen Ebenen. In einem Umfeld zunehmender Unsicherheiten, sei es durch Pandemien, Energiekrisen oder geopolitische Spannungen, gilt es, die Resilienz von Staat und Bevölkerung zu stärken. Eine Schlüsselrolle kommt dabei dem öffentlichen Dienst und seinen Beschäftigten zu. Die Kolleginnen und Kollegen setzen politische Vorgaben um und machen den Staat zur tragenden Säule für Stabilität und Sicherheit. Um diesen Anspruch erfüllen zu können, muss sich der öffentliche Dienst konstant modernisieren, um nicht nur als Reaktion auf Krisen, sondern auch präventiv für zukünftige Herausforderungen gewappnet zu sein. Nur durch eine starke, moderne und anpassungsfähige Verwaltung kann der Staat seine Aufgaben auch in unsicheren Zeiten erfüllen. Traditionell wird der Bundesminister des Innern, Alexander Dobrindt, zum Auftakt der Jahrestagung, die vom 11. bis 13. Januar 2026 in Köln stattfindet, seine Vision von einem modernen und resilienten öffentlichen Dienst skizzieren, um danach mit dem Bundesvorsitzenden des dbb, Volker Geyer, in die Diskussion zu gehen. Besonders in Krisenzeiten zeigt sich die enorme Bedeutung einer modernen, flexiblen und digitalisierten Verwaltung. Der dbb fordert eine umfassende Staatsmodernisierung, um dem digitalen Wandel gerecht zu werden und den öffentlichen Dienst zukunftsfähig zu machen. Denn der Staat muss in der Lage sein, rasch und effizient auf Veränderungen zu reagieren, und dies erfordert nicht nur eine technologische, sondern auch eine organisatorische Transformation. Dies betrifft insbesondere die Digitalisierung der Verwaltung und die Verbesserung des Zugangs zu öffentlichen Dienstleistungen. In der Vergangenheit wurden digitale Lösungen zu langsam umgesetzt, was in Krisenzeiten zu Verzögerungen und Ineffizienzen führte. Hier sieht der dbb dringenden Handlungsbedarf, um den Staat als resiliente Institution zu positionieren, die auch in unsicheren Zeiten handlungsfähig bleibt. Neue Technologien müssen schnell eingeführt und die Beschäftigten in diesen Prozess eingebunden werden, um sicherzustellen, dass die digitale Infrastruktur mit den Anforderungen wächst. Darüber diskutieren Expertinnen und Experten mit Dr. Karsten Wildberger, Bundesminister für Digitalisierung und Staatsmodernisierung. Unsere demokratischen Grundwerte sehen sich anhaltenden Angriffen ausgesetzt. Kräfte der extremen Rechten und Linken versuchen verstärkt, den gesellschaftlichen Grundkonsens aufzukündigen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt ins Wanken zu bringen. Demokratie ist kein Selbstläufer. Sie bedarf des kontinuierlichen Diskurses und des aktiven Engagements jedes Einzelnen, um ihren Feinden gegenüber resilient zu bleiben. Der Publizist und Jurist Prof. Dr. Michel Friedman wird sich in seinem Vortrag grundlegenden dieses Themas annehmen. Ein weiterer zentraler Aspekt ist die praktische Resilienz der Bevölkerung. Der öffentliche Dienst muss gegenüber Krisen nicht nur selbst robust werden, sondern auch die Gesellschaft als Ganzes in die Lage versetzen, besser mit Herausforderungen umzugehen. Dazu gehören frühzeitige und transparente Informationsströme, die eine schnelle Krisenbewältigung ermöglichen, sowie die Schulung und Vorbereitung von Institutionen und Bürgern auf Notfallsituationen. Der dbb sieht hier eine entscheidende Rolle für den öffentlichen Dienst, insbesondere in der Sozial- und Bildungsarbeit, aber auch in der Sicherheits- und Gesundheitsversorgung. Wie das in der Praxis umgesetzt werden soll, erörtern in der Diskussion unter anderen Ralph Tiesler, Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz, Michael Ebling, Minister des Innern und für Sport Rheinland-Pfalz, und Sabine Lackner, Präsidentin der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk. br 28 INTERN dbb magazin | Dezember 2025
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